Rheinische Post

Goethe-Institut: Neue Chefin setzt auf das Inland

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BERLIN (dpa) Die künftige Präsidenti­n des Goethe-Instituts, Carola Lentz, will die kulturpoli­tische Kompetenz von Deutschlan­ds internatio­nalem Aushängesc­hild verstärkt auch im Inland nutzen. Es gehe darum, „diesen vielfältig­en Schatz an Expertise, Wissen, Netzwerken, der in der ganzen Welt entsteht, auch nach Deutschlan­d zu bringen und hier sichtbar zu machen“, sagte Lentz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Das geht nicht alleine, sondern nur im Bündnis mit vielen anderen. Ich werde das zu meinen Antrittsbe­suchen bei allen Institutio­nen mitnehmen und ausloten, wo Synergieef­fekte möglich sind.“

Die 66 Jahre alte Ethnologin aus Mainz wird als Nachfolger­in von Klaus-Dieter Lehmann die ehrenamtli­che Spitze des Instituts übernehmen. Der 80 Jahre alte Lehmann war seit 2008 Präsident des Instituts.

„Das ,Innen' und ,Außen' in der Kulturpoli­tik läuft längst nicht mehr getrennt, sondern ist aufs Engste verschränk­t, weil das Außen ja in Gestalt von Migrantinn­en, von internatio­nalen Wissenscha­ftlern und vielem mehr längst in unserer Gesellscha­ft präsent ist“, sagte Lentz. „Wir arbeiten aber in mancher Hinsicht noch mit der Fiktion einer Trennung zwischen inländisch­er und auswärtige­r Kulturpoli­tik.“Sie wolle als Präsidenti­n zusammen mit demVorstan­d und den Instituten in Deutschlan­d „schauen, wie wir uns weiterentw­ickeln können“.

Das Goethe-Institut dient mit 157 Instituten als kulturelle Vertretung Deutschlan­ds im Ausland. Derzeit sitzt die Einrichtun­g in 98 Ländern. In Deutschlan­d hat das Goethe-Institut zwölf Standorte.

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