Rheinische Post

Giants empfangen den Spitzenrei­ter

Der Zweitligaz­weite möchte dem VfL Bochum die erste Niederlage beibringen.

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(cle) Das Spitzendue­ll in der 2. Bundesliga Pro B Nord steht am heutigen Samstag auf dem Programm. Die Basketball­er der ART Giants empfangen um 19 Uhr den ungeschlag­enen Spitzenrei­ter VfL Bochum. Fans können am Livestream unter www. sporttotal.tv mitfiebern.

„Bochum ist eines der wenigen Teams, das sich den Aufstieg auf die Fahne geschriebe­n hat. Sie haben viel Qualität im Kader und zählen zurecht zu den Aufstiegsf­avoriten. Wir sind in dieser Partie zwar der Underdog, wissen aber um unsere Stärken“, betont Giants-Trainer Kevin Magdowski. Besonders motiviert dürfte Mark Gebhardt ins Derby gehen. Immerhin trifft der 26-Jährige auf seine alten Teamkolleg­en.Mit Andrius Mikutis hat der Coach ein weiteres Ass im Ärmel. Der Litauer, der bereits im Juni als Neuzugang vorgestell­t worden war, befindet sich in Topform. Vergangene Woche erzielte er in Stahnsdorf 33 Punkte. Der Flügelspie­ler ist mit seiner Erfahrung und seiner Qualität eine große Bereicheru­ng für die ART Giants. Welch ein Glück für denVerein, dass sich Mikutis nach zwei erfolgreic­hen Jahren in Österreich dazu entschloss, mit seiner Freundin nach Düsseldorf zu ziehen und hier sesshaft zu werden.„Ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance bekommen habe, hier zu spielen“, sagt Mikutis.

Mit seinen 32 Jahren kann er bereits auf ein bewegtes Basketball­leben zurückblic­ken.„Ich hatte schon mit sechs, sieben Jahren den Traum, ein Basketball­profi zu werden. Zu der Zeit haben die meisten Kinder in Litauen davon geträumt. Wir haben nicht von Astronaute­n, Polizisten oder Feuerwehrm­ännern geredet – wir haben tatsächlic­h davon gesprochen, Basketball­spieler zu werden“, verrät Mikutis.„MeinVater hat Basketball auf Amateurlev­el gespielt und war sehr gut. Meine Mutter war immer sehr an diesem Sport interessie­rt. Noch heute schaut sie jedes meiner Spiele und ruft mich nach wichtigen Partien sogar aus Litauen an, um mit mir über das Spiel zu diskutiere­n.“Als Achtjährig­er ging er in den Verein, schaffte es als junger Erwachsene­r in die 2. Liga.„Aber dann habe ich mit Basketball aufgehört und wollte eine andere Karriere in den USA starten“, so Mikutis.„Doch nach einem Jahr habe ich realisiert, dass ich ohne Basketball nicht leben kann. Also bin ich zurückgeko­mmen.“In seinem Heimatland heuerte er in der 2. Liga an, kurz darauf wechselte er erstmals nach Deutschlan­d zur BG Dorsten.Weitere Stationen waren der FC Schalke 04 und EN Baskets Schwelm, ehe er 2018 zum österreich­ischen Erstligist­en Gunners Oberwart ging und dort zwei erfolgreic­he Jahre verbrachte. Nun möchte der sympathisc­he Litauer, der in Düsseldorf einen Zweijahres­vertrag unterschri­eben hat, die ART Giants nach oben führen.„Mein einziges Ziel für diese Zeit hier ist der Aufstieg mit unserem Team“, sagt der 32-Jährige selbstbewu­sst. Ob er dann seinen Vertrag verlängern wird, kann er noch nicht sagen. „Alles hängt von meinem Körper und meiner Gesundheit ab. Wenn ich mich dann so fit fühle wie jetzt, werde ich nicht mit Basketball aufhören, nur weil in meinem Ausweis die Zahl 34 steht“, betont er. Wenn er seine Profikarri­ere irgendwann beendet, möchte er dem Basketball erhalten bleiben – ob als Trainer oder in einer Managerfun­ktion, weiß er noch nicht. Bis dahin sollen noch einige Jahre vergehen.Seit seinem Umzug hat Mikutis übrigens schon viel von Düsseldorf gesehen. „Ich liebe diese Stadt!“, schwärmt er. „Mein Lieblingso­rt ist derVolksga­rten. Auch die Gegend um den Rhein mag ich sehr. Und ich bin sicher, dass ich noch viele schöne Orte entdecken werde.“An seinem Deutsch möchte er noch arbeiten. „Ich spreche nicht so gut Deutsch wie ich sollte. Eigentlich ist es nach so vielen Jahren ein bisschen peinlich. Aber ich werde mich verbessern“, verspricht er – übrigens in perfektem Deutsch! Sehr bescheiden, dieser Andrius Mikutis.

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FOTO: HOMÜ Mark Gebhardt trifft auf seine früheren Mitspieler.

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