Digitaler Supermarkt eröffnet im Medienhafen
Im „Typy“wird ohne Einkaufswagen, dafür mit Robotern und per App eingekauft.
HAFEN Kein Schlange Stehen an der Kasse, kein Sprint mehr in letzter Minute vor dem Ladenschluss. Die Zukunft des Einzelhandels ist digital und vollautomatisiert. Im Medienhafen öffnet mit „Typy“am Mittwoch, 18. November, ein Supermarkt ohne Einkaufswagen und Kasse, dafür mit App und Roboter, der die Bestellung in einem Abholfach deponiert. „So können wir einen Service rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche bieten“, wirbt Geschäftsführer Maximilian Grönemeyer für sein Konzept, das er gemeinsam mit Carlo Caldi entwickelt hat.
Der Zeitpunkt für einen digital gesteuerten Supermarkt könnte natürlich kaum besser sein. Wegen des Coronavirus bevorzugen Verbraucher kontaktloses Zahlen und auch beim Standort wurde nichts dem Zufall überlassen. „Im Medienhafen sind viele Unternehmen ansässig, deren Mitarbeiter oft bis in den Abend hinein oder am Wochenende arbeiten“, erklärt Maximilian Grönemeyer die Hintergründe für die Wahl des Standortes an der Hammerstraße 17. Bestärkt habe ihn außerdem, dass es im Quartier bis jetzt keinen Supermarkt gab. Die Anwohner müssen entweder zur Loretto- oder bis zur
Gladbacher Straße laufen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden für den täglichen Bedarf einkaufen und sich nicht für die ganze Woche eindecken, obwohl auch das möglich wäre“, meint Grönemeyer.
Entsprechend ist das Sortiment aus rund 750 Produkten darauf abgestimmt, den täglichen Bedarf zu decken. Dabei haben die Betreiber auch Vegetarier und Veganer als Zielgruppe im Blick. Zum Angebot gehören Bowls, Müslis, Wraps, Salate und Fertiggerichte. Die werden täglich frisch zubereitet vom Caterer Broich und bedarfsgerecht angeliefert. Die Technik hinter den Kulissen macht es möglich.
Der Kunde bestellt ganz einfach per App oder am Terminal im Laden und zahlt bargeldlos. Ein Roboter stellt die Waren daraufhin zusammen. Dafür fährt er in sekundenschnelle zehn Meter lange Regalreihen ab, entnimmt die Produkte und sortiert sie in eines der drei Abholfächer. Dort kann sie der Kunde per QR-Code entnehmen.
Frischware ist in einer separaten Kühlkammer gelagert. Ein Computer gibt dem Caterer Rückmeldung, was abverkauft wurde. „Wir wollen möglichst nachhaltig wirtschaften, deshalb möchten wir den Bedarf entsprechend der Nachfrage planen, um nicht mehrfach am Tag auffüllen zu müssen“, erklärt Broich-Geschäftsführer Burkhard Schmitz.
Die Bowls sind für 8,99 Euro zu haben, ein Salami-Sandwich kostet 3,99 Euro. Preislich bewegt sich „Typy“auf dem Niveau von Lebensmittelhändlern wie Edeka. Maximilian Grönemeyer denkt groß und plant bereits weitere Filialen. „Wir setzen dabei vor allem auf ein Sortiment aus der Region und auf Nachhaltigkeit“. Damit spielt der Neffe von Herbert Grönemeyer darauf an, dass bei den frischen Produkten kompostierbare Verpackung verwendet und die gesamte Anlage mit Ökostrom betrieben wird.
Am 18. November geht „Typy“für eine Woche täglich von 8 bis 19 Uhr in eine Testphase. Ab dem 25. November ist der Einkauf dann rund um die Uhr möglich. Die App kann über den Google Play-Store für Android und über den Apple Store heruntergeladen werden.Weitere Infos unter: www.typy.de.