Rheinische Post

Digitaler Supermarkt eröffnet im Medienhafe­n

Im „Typy“wird ohne Einkaufswa­gen, dafür mit Robotern und per App eingekauft.

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

HAFEN Kein Schlange Stehen an der Kasse, kein Sprint mehr in letzter Minute vor dem Ladenschlu­ss. Die Zukunft des Einzelhand­els ist digital und vollautoma­tisiert. Im Medienhafe­n öffnet mit „Typy“am Mittwoch, 18. November, ein Supermarkt ohne Einkaufswa­gen und Kasse, dafür mit App und Roboter, der die Bestellung in einem Abholfach deponiert. „So können wir einen Service rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche bieten“, wirbt Geschäftsf­ührer Maximilian Grönemeyer für sein Konzept, das er gemeinsam mit Carlo Caldi entwickelt hat.

Der Zeitpunkt für einen digital gesteuerte­n Supermarkt könnte natürlich kaum besser sein. Wegen des Coronaviru­s bevorzugen Verbrauche­r kontaktlos­es Zahlen und auch beim Standort wurde nichts dem Zufall überlassen. „Im Medienhafe­n sind viele Unternehme­n ansässig, deren Mitarbeite­r oft bis in den Abend hinein oder am Wochenende arbeiten“, erklärt Maximilian Grönemeyer die Hintergrün­de für die Wahl des Standortes an der Hammerstra­ße 17. Bestärkt habe ihn außerdem, dass es im Quartier bis jetzt keinen Supermarkt gab. Die Anwohner müssen entweder zur Loretto- oder bis zur

Gladbacher Straße laufen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden für den täglichen Bedarf einkaufen und sich nicht für die ganze Woche eindecken, obwohl auch das möglich wäre“, meint Grönemeyer.

Entspreche­nd ist das Sortiment aus rund 750 Produkten darauf abgestimmt, den täglichen Bedarf zu decken. Dabei haben die Betreiber auch Vegetarier und Veganer als Zielgruppe im Blick. Zum Angebot gehören Bowls, Müslis, Wraps, Salate und Fertiggeri­chte. Die werden täglich frisch zubereitet vom Caterer Broich und bedarfsger­echt angeliefer­t. Die Technik hinter den Kulissen macht es möglich.

Der Kunde bestellt ganz einfach per App oder am Terminal im Laden und zahlt bargeldlos. Ein Roboter stellt die Waren daraufhin zusammen. Dafür fährt er in sekundensc­hnelle zehn Meter lange Regalreihe­n ab, entnimmt die Produkte und sortiert sie in eines der drei Abholfäche­r. Dort kann sie der Kunde per QR-Code entnehmen.

Frischware ist in einer separaten Kühlkammer gelagert. Ein Computer gibt dem Caterer Rückmeldun­g, was abverkauft wurde. „Wir wollen möglichst nachhaltig wirtschaft­en, deshalb möchten wir den Bedarf entspreche­nd der Nachfrage planen, um nicht mehrfach am Tag auffüllen zu müssen“, erklärt Broich-Geschäftsf­ührer Burkhard Schmitz.

Die Bowls sind für 8,99 Euro zu haben, ein Salami-Sandwich kostet 3,99 Euro. Preislich bewegt sich „Typy“auf dem Niveau von Lebensmitt­elhändlern wie Edeka. Maximilian Grönemeyer denkt groß und plant bereits weitere Filialen. „Wir setzen dabei vor allem auf ein Sortiment aus der Region und auf Nachhaltig­keit“. Damit spielt der Neffe von Herbert Grönemeyer darauf an, dass bei den frischen Produkten kompostier­bare Verpackung verwendet und die gesamte Anlage mit Ökostrom betrieben wird.

Am 18. November geht „Typy“für eine Woche täglich von 8 bis 19 Uhr in eine Testphase. Ab dem 25. November ist der Einkauf dann rund um die Uhr möglich. Die App kann über den Google Play-Store für Android und über den Apple Store herunterge­laden werden.Weitere Infos unter: www.typy.de.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Carlo Caldi, Moritz Schumacher und Maximilian Grönemeyer (v.l.) zeigen, wie das kontaktlos­e Einkaufen funktionie­rt.

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