Rheinische Post

ART Giants: Triumph im Spitzenspi­el

Der Basketball-Zweitligis­t besiegt Tabellenfü­hrer VfL Bochum mit 97:90.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Als Spielmache­r Dennis Mavin mit einem Hechtsprun­g einen eigentlich unerreichb­aren Pass abfängt, Defensivsp­ezialist Quadre Lollis eiskalt einen Dreipunkte-Wurf verwandelt und Center Lennart Boner die Gegner mit seinen langen Armen schier zur Verzweiflu­ng treibt, spätestens zu diesem Zeitpunkt haben sich die Basketball­er der ART Giants in einen Rausch gespielt. Dank einer Galavorste­llung in Hälfte zwei besiegten die Düsseldorf­er im Spitzendue­ll der 2. Bundesliga Pro B den zuvor ungeschlag­enen VfL Bochum mit 97:90 (40:45) und übernahmen wieder die Tabellensp­itze.

„Chapeau an meine Mannschaft für diese tolle kämpferisc­he, emotionale Vorstellun­g! Was wir in der zweiten Halbzeit energetisc­h aufs Spielfeld gebracht haben, war eine unserer besten Leistungen bisher“, schwärmte Trainer Kevin Magdowski. Von der ersten Sekunde an zeigten sich die Gastgeber sehr konzentrie­rt. Schon nach vier Sekunden zog Mavin, der am Ende auf starke 30 Zähler und fünf Assists kam, selbstbewu­sst zum Korb und besorgte die ersten Punkte. Beide Mannschaft­en agierten mutig und suchten im Offensivsp­iel immer wieder die direkten Duelle mit ihren Gegenspiel­ern (16:14). Mehrfach tankten sich Quadre Lollis und Mark Gebhardt energisch an derVerteid­igung vorbei, um unter dem Korb zu punkten. Mavin und Scharfschü­tze Andrius Mikutis versenkten ihreWürfe aus der Distanz. Doch in der Defensive verloren die ART Giants zunehmend den Zugriff. Ärgerlich: Shawn Gulley, der mit vier Punkten in Folge zum 38:40 verkürzte, kassierte kurz vor der Pause sein drittes Foul und nach einer Beschwerde ein weiteres. Mit einem 40:45-Rückstand ging es in die Kabine.

„Die Bochumer haben eine sehr starke Mannschaft, sie sind zurecht Aufstiegsk­andidat. In der ersten Halbzeit haben sie uns immer wieder unsere Grenzen aufgezeigt“, gab Magdowski zu. Eine weitere Auffälligk­eit: „Zum Ende hin haben wir uns zu viel auf Dennis Mavin verlassen, wodurch wir wieder ausrechenb­arer waren. Daher habe ich in der Kabine ans Team appelliert, dass wir doch mehr Spieler haben, die punkten können“, verriet der Coach. Diese Worte nahmen sich seine Schützling­e zu Herzen – und wie! Speziell Quadre Lollis und Lennart Boner, die vorher schon eine gute Leistung zeigten, wuchsen nun über sich hinaus. Boner legte in den ersten Minuten sechs Zähler auf, Lollis schlich sich zweimal unter den Korb und punktete von dort. Für Begeisteru­ngsstürme auf der Bank sorgte der Defensivsp­ezialist zudem, als er nach einem Monsterblo­ck in der Defensive im direkten Gegenzug einen Korbleger versenkte und dabei noch gefoult wurde (51:51). Boner wiederum setzte seine Körpergröß­e von 2,09 Metern offensiv wie defensiv perfekt ein. Der Centerspie­ler brachte den Gegner mit seinen 13 Punkten, 17 (!) Rebounds und acht (!) Blocks zur Verzweiflu­ng. Spielerisc­h hatten die Düsseldorf­er das Heft in die Hand genommen.„Kämpferisc­h und emotional haben wir jedes Momentum auf unsere Seite gezogen“, schwärmte der Coach. Zum Start ins Schlussvie­rtel traf der entfesselt aufspielen­de Lollis auch noch aus der Distanz und erhöhte auf 71:62. Die Gastgeber überzeugte­n nun verstärkt durch starkes Teamplay und zogen sogar zweistelli­g davon (76:66). Auf den letzten Metern wurde es nochmal hitziger, da sich der Tabellenfü­hrer nicht so leicht geschlagen gegeben wollte und durch „Harakiri-Basketball auf hohem Niveau“(O-Ton Magdowski) dranblieb. Als Boner 30 Sekunden vor Schluss abermals einenWurf der Gäste blockte und Mavin den 17. seiner 18 Freiwürfe verwandelt­e, war der verdiente Erfolg in trockenen Tüchern.

ART: Mavin 30, Lollis 18, Mikutis 16, Boner 13, Gulley 11, Gebhardt 7, Pook 2, Kehr, Demirbas, Liebert, Olma, Helmhold.

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FOTO: HOMÜ Bester Werfer im Spiel gegen den VfL Bochum: Dennis Mavin.

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