ART Giants: Triumph im Spitzenspiel
Der Basketball-Zweitligist besiegt Tabellenführer VfL Bochum mit 97:90.
Als Spielmacher Dennis Mavin mit einem Hechtsprung einen eigentlich unerreichbaren Pass abfängt, Defensivspezialist Quadre Lollis eiskalt einen Dreipunkte-Wurf verwandelt und Center Lennart Boner die Gegner mit seinen langen Armen schier zur Verzweiflung treibt, spätestens zu diesem Zeitpunkt haben sich die Basketballer der ART Giants in einen Rausch gespielt. Dank einer Galavorstellung in Hälfte zwei besiegten die Düsseldorfer im Spitzenduell der 2. Bundesliga Pro B den zuvor ungeschlagenen VfL Bochum mit 97:90 (40:45) und übernahmen wieder die Tabellenspitze.
„Chapeau an meine Mannschaft für diese tolle kämpferische, emotionale Vorstellung! Was wir in der zweiten Halbzeit energetisch aufs Spielfeld gebracht haben, war eine unserer besten Leistungen bisher“, schwärmte Trainer Kevin Magdowski. Von der ersten Sekunde an zeigten sich die Gastgeber sehr konzentriert. Schon nach vier Sekunden zog Mavin, der am Ende auf starke 30 Zähler und fünf Assists kam, selbstbewusst zum Korb und besorgte die ersten Punkte. Beide Mannschaften agierten mutig und suchten im Offensivspiel immer wieder die direkten Duelle mit ihren Gegenspielern (16:14). Mehrfach tankten sich Quadre Lollis und Mark Gebhardt energisch an derVerteidigung vorbei, um unter dem Korb zu punkten. Mavin und Scharfschütze Andrius Mikutis versenkten ihreWürfe aus der Distanz. Doch in der Defensive verloren die ART Giants zunehmend den Zugriff. Ärgerlich: Shawn Gulley, der mit vier Punkten in Folge zum 38:40 verkürzte, kassierte kurz vor der Pause sein drittes Foul und nach einer Beschwerde ein weiteres. Mit einem 40:45-Rückstand ging es in die Kabine.
„Die Bochumer haben eine sehr starke Mannschaft, sie sind zurecht Aufstiegskandidat. In der ersten Halbzeit haben sie uns immer wieder unsere Grenzen aufgezeigt“, gab Magdowski zu. Eine weitere Auffälligkeit: „Zum Ende hin haben wir uns zu viel auf Dennis Mavin verlassen, wodurch wir wieder ausrechenbarer waren. Daher habe ich in der Kabine ans Team appelliert, dass wir doch mehr Spieler haben, die punkten können“, verriet der Coach. Diese Worte nahmen sich seine Schützlinge zu Herzen – und wie! Speziell Quadre Lollis und Lennart Boner, die vorher schon eine gute Leistung zeigten, wuchsen nun über sich hinaus. Boner legte in den ersten Minuten sechs Zähler auf, Lollis schlich sich zweimal unter den Korb und punktete von dort. Für Begeisterungsstürme auf der Bank sorgte der Defensivspezialist zudem, als er nach einem Monsterblock in der Defensive im direkten Gegenzug einen Korbleger versenkte und dabei noch gefoult wurde (51:51). Boner wiederum setzte seine Körpergröße von 2,09 Metern offensiv wie defensiv perfekt ein. Der Centerspieler brachte den Gegner mit seinen 13 Punkten, 17 (!) Rebounds und acht (!) Blocks zur Verzweiflung. Spielerisch hatten die Düsseldorfer das Heft in die Hand genommen.„Kämpferisch und emotional haben wir jedes Momentum auf unsere Seite gezogen“, schwärmte der Coach. Zum Start ins Schlussviertel traf der entfesselt aufspielende Lollis auch noch aus der Distanz und erhöhte auf 71:62. Die Gastgeber überzeugten nun verstärkt durch starkes Teamplay und zogen sogar zweistellig davon (76:66). Auf den letzten Metern wurde es nochmal hitziger, da sich der Tabellenführer nicht so leicht geschlagen gegeben wollte und durch „Harakiri-Basketball auf hohem Niveau“(O-Ton Magdowski) dranblieb. Als Boner 30 Sekunden vor Schluss abermals einenWurf der Gäste blockte und Mavin den 17. seiner 18 Freiwürfe verwandelte, war der verdiente Erfolg in trockenen Tüchern.
ART: Mavin 30, Lollis 18, Mikutis 16, Boner 13, Gulley 11, Gebhardt 7, Pook 2, Kehr, Demirbas, Liebert, Olma, Helmhold.