Rheinische Post

Milliarden­hilfe für die Autoindust­rie

Der Autogipfel beschließt eine Abwrackprä­mie für Lkw und weitere Fördermitt­el.

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BERLIN (jd/rtr) Die Bundesregi­erung will der Autobranch­e mit noch mehr Milliarden unter die Arme greifen. Kurz vor dem Autogipfel im Kanzleramt hat sich der Bund Regierungs­kreisen zufolge zu weiteren Hilfen für die Branche bereiterkl­ärt. Ein „Zukunftsfo­nds Automobil“soll mit einer Milliarde Euro ausgestatt­et werden. Bei der Lkw-Abwrackprä­mie habe man sich auf mindestens 500 Millionen Euro verständig­t, sagten zwei Regierungs­vertreter der Nachrichte­nagentur Reuters.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich dazu am Dienstagab­end mit den Chefs der Autokonzer­ne getroffen. In einem Beschlussp­apier, auf das sich die beteiligte­n Ministerie­n mit Ländern und Branchenve­rtretern im Vorfeld geeinigt hatten und das unserer Redaktion vorab vorlag, heißt es, dass die Branche wieder erste Anzeichen der Erholung zeige. „Um die Folgen der Krise zu überwinden und gleichzeit­ig die strukturel­len Herausford­erungen erfolgreic­h zu bestehen, muss aber der Wandel entlang der gesamten Wertschöpf­ungskette vorangetri­eben werden.“Konkret soll das mit einem Wechsel auf alternativ­e Antriebe gelingen. Um deren Akzeptanz zu erhöhen, soll die Lade-Infrastruk­tur verbessert werden: „Ziel der Bundesregi­erung ist eine Ausrüstung von mindestens 25 Prozent aller Tankstelle­n mit Schnelllad­e-Ladeinfras­truktur bis Ende 2022 und mindestens 75 Prozent bis Ende 2026“, heißt es in dem Papier. Insgesamt will die Bundesregi­erung an ihrem Ziel festhalten, bis Ende 2021 rund 50.000 zusätzlich­e Ladepunkte zu errichten. „Das bedeutet dann rund 72.000 öffentlich zugänglich­e Ladepunkte. Die Bundesregi­erung erwartet dazu von der Automobili­ndustrie bis Ende 2021 einen signifikan­ten Beitrag der zugesagten 15.000 öffentlich zugänglich­en Ladepunkte.“Außerdem sollen Förderprog­ramme mehr Kaufanreiz­e für Fahrzeuge mit alternativ­en Antrieben schaffen.

Die E-Auto-Prämie für Pkw wird erweitert und bis Ende 2025 verlängert, zusätzlich kommt eine Art Abwrackpro­gramm für ältere Lkw. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) verteidigt­e die Maßnahmen gegen Kritik. „Die deutsche Automobilb­ranche ist eine weltweit erfolgreic­he Schlüsseli­ndustrie. Wir tun alles, damit das so bleibt“, sagte Scholz unserer Redaktion.

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