„Natürlich ist Olis Entscheidung okay“
Fortunas Kapitän Bodzek über seinen Mitstreiter Fink und die Stimmung im Team.
Der Kapitän ist total im November angekommen. Besser, im Movember. Der Schnurrbart von Adam Bodzek ist schon gehörig gewachsen. Für einen Monat im Jahr lässt er den Rasierer im Schrank. Und das für einen guten Zweck. Denn es geht darum, auf diese Weise ein Zeichen zu setzen und in der Zeit Spenden zugunsten der Erforschung undVorbeugung gegen Prostatakrebs und andere Gesundheitsprobleme von Männern zu sammeln. Die Unterstützung im Team ist noch deutlich ausbaufähig. Nur noch Dawid Kownacki hat sich solidarisch erklärt.
Für schlechte Stimmung ist das aber bei Bodzek kein Grund. Und auch nicht für die sportliche Lage von Fortuna in der Zweiten Liga. Man könnte das alles sehr gut einschätzen, befindet der Routinier. „Dass Kritik kommt, war nach den Spielen und Ergebnissen normal. Wir wissen, dass wir viele Dinge besser machen können. Allerdings gibt es auch einige Gründe, warum es noch nicht perfekt gelaufen ist“, bekundet der Routinier. „Wir bleiben unserer Marschroute treu, versuchen intensiv und hart zu arbeiten. Zudem haben wir wieder einige Spieler, die zuletzt gefehlt haben, wieder in Wettkampfform gebracht. So stehen dem Trainer nun deutlich mehr Spieler zur
Verfügung. Der größere Konkurrenzkampf führt zu einer Situation, die wir in diesem Jahr noch nicht in der Form hatten.“
Bodzek findet, dass man in den vergangenen Partien schon eine deutliche Steigerung erkennen konnte. Ein Weg, den man nun fortsetzen möchte:„Wir müssen einfach besser in den gegnerischen Strafraum kommen – öfter und gefährlicher. Unsere Flanken sind verbesserungswürdig und es wäre hilfreich, wenn wir klarer und zahlreicher zum Abschluss kommen. Wir haben bisher das Spiel ordentlich in die gegnerische Hälfte getragen, aber die Läufe und Pässe, die zu Abschlusssituationen führen können, haben zu oft gefehlt.“
Gegen Sandhausen sieht er sein Team gut genug gewappnet, um sich durchsetzen zu können.„Wir wollen auf jeden Fall gewinnen, natürlich auch im Hinblick auf die Tabellensituation. Es ist alles ganz dicht beieinander. Du kannst schnell oben dran sein oder unten reinrutschen. Wichtiger ist es jetzt, drei Punkte zu holen, gestärkt in die intensive Phase vor dem Jahreswechsel zu gehen, um diese erfolgreich zu gestalten. Es ist keine Art von Neustart, denn wir hätten auch vorher schon den einen oder anderen Punkt mehr holen können. Aber wir haben jetzt mit größerem Kader eine andere Ausgangssituation.“
Und da war ja auch noch die Sache mit seinem alten Arbeitskollegen Oliver Fink. Der stand für wenige Tage wieder im Kader. Entschied sich dann aber doch dafür, dauerhaft zurück zur Zwoten zu kehren. „Es ist immer eine tolle Sache, mit Oli Zeit verbringen zu können. Er hat sich die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht und verschiedene Dinge abgewogen“, erzählt Bodzek, der von Fink die Kapitänsbinde übernommen hatte.„Ich kann ihn natürlich auch verstehen. Er hat mit dem Trainer geredet und alles ist okay. Wir haben ja jetzt auch wieder eine etwas entspanntere Situation im Kader und haben mehr Alternativen zur Verfügung.“
Corona hat auch für Bodzek den Spielraum erheblich eingeschränkt, mit der Mannschaft Gemeinschaftsaktionen zu organisieren.„Wir müssen alle mit der Situation leben und halten uns so gut es geht an die Vorgaben, wir sind untereinander aber natürlich auch außerhalb des Trainings im Austausch miteinander“, sagt Bodzek. „Für mich hat sich zu Hause glücklicherweise nicht so viel geändert. Wir bestellen immer mal wieder was Leckeres zu essen.“Ob seine Frau leise Hoffnung hat, dass auch Bodzek selbst mal was kocht: „Sie macht immer was, wenn die Kinder aus der Schule kommen. Ich bin da ja noch beim Training.“Vielleicht auch besser so.