Rheinische Post

Mutter soll Bekannten mit Kabel gewürgt haben

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HASSELS (wuk) Aus reiner Neugier auf Drogen wurde eine Sucht – und brachte eine 41-jährige Frau nun zum zweiten Mal wegen schwerer Vorwürfe vor Gericht. Das Landgerich­t verhandelt über eine Raub-Anklage gegen sie. Demnach soll sie einen Bekannten (58) um 50 Euro für Drogen angepumpt und ihm – nachdem sie das Rauschgift konsumiert hatte – ein Stromkabel um den Hals gelegt und zugezogen haben.

Zu Prozessbeg­inn wollte die Angeklagte nichts zu den Vorwürfen sagen, höchstens zu ihrem Lebenslauf. Demnach war die Tochter eines Gastwirts-Ehepaares an einen falschen Partner geraten, habe aus Neugier Kokain konsumiert. Dabei sei sie wegen der Trennung und der Geburt eines Kindes geblieben, wobei der Säugling ein Jahr bei der Mutter hinter Gittern verbringen musste. Wegen einer ähnlichen Straftat war die Frau zu fast fünf Jahren Haft verurteilt worden. Eine langjährig­e Gefängniss­trafe könnte ihr auch jetzt wieder drohen, falls das Landgerich­t zu einem Schuldspru­ch kommt. Denn laut Anklage soll sie sich von ihrem Bekannten schon Wochen vor der Tatnacht 50 Euro zum Drogenkauf geliehen haben. Als sie ihn nachts am 4. Januar um Geld bat, soll sie mit dem

Privatkred­it eine Drogenbest­ellung aufgegeben haben. Nach dem Konsum des Rauschgift­s habe sie in der Wohnung des 58-Jährigen an der Potsdamer Straße ein Küchenmess­er gegriffen. Sie setzte sich angeblich auf seinen Bauch, schlug ihm ins Gesicht, biss ihm in die Schulter und zwang ihn, sich umzudrehen. Rücklings soll sie das Kabel einer Nähmaschin­e um seinen Hals geschlunge­n und zugezogen haben – so sehr, dass der 58-Jährige hinterher von „Todesangst“sprach, die er erlitten habe. Mit seiner Geldbörse und seinenWohn­ungsschlüs­seln habe sie ihn dann verlassen.

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Unter der Robe ihres Anwalts Sebastian Holbeck verbarg die Angeklagte ihr Gesicht.

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