Rheinische Post

Der letzte König von Hannover

- x“Xxob6“37b|b’2x2ob07/7t“„7+b?2tt23w

Mehr als 120 Jahre hatte es zwischen dem Königreich

Großbritan­nien und Hannover eine Personalun­ion gegeben.

Als Königin Anne von Großbritan­nien 1714 ohne direkte Nachkommen starb, erbte der Kurfürst von Braunschwe­ig-Lüneburg, Georg Ludwig, als nächster protestant­ischer Verwandter den britischen Thron. 100 Jahre später tagte der Wiener Kongress, und aus dem durch Napoleon aufgelöste­n Kurfürsten­tum wurde das Königreich Hannover. 1837 endete die Personalun­ion: Weil in Großbritan­nien Victoria den Thron übernahm, die weibliche Thronfolge in Hannover aber ausgeschlo­ssen war, übernahm Victorias Onkel Ernst August das Amt. Am 18. November 1851 bestieg dessen Sohn als letzter König von Hannover den Thron: Georg V. Der Welfe war seit frühester Kindheit blind, versuchte dies aber bei öffentlich­en Auftritten zu verbergen. Als König verfolgte Georg V. eine eher rückständi­ge Politik. Er vertrat die Idee des Gottesgnad­entums und wollte die Stellung des Königs wieder stärken. Die unter seinem Vater erarbeitet­e Verfassung von 1848 ließ er aufheben. Auch der Industrial­isierung stand er zunächst ablehnend gegenüber. Trotzdem förderte er ab 1856 den Bau eines Eisenhütte­nwerks im später nach ihm und seiner Frau benannten Georgsmari­enhütte. Im Deutschen Krieg von 1866 stand er auf der Seite des von Österreich geführten Deutschen Bundes. Sich mit Preußen zu verbünden, kam für Georg V. nicht infrage. Am Ende musste Hannover kapitulier­en und wurde annektiert. Georg ging ins Exil nach Österreich. Bis zuletzt bestand er auf seinem Anspruch auf den Thron Hannovers. 1878 starb der letzte König der Welfen, er wurde in der St. George's Chapel in Windsor Castle beigesetzt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany