Rheinische Post

Trauerbeis­tand auf drei Friedhöfen

Das evangelisc­he Trauernetz unterstütz­t Angehörige von Verstorben­en.

- VON JAN SCHÜRMANN

STADTTEILE Zum Totensonnt­ag startet das evangelisc­he Trauernetz am Wochenende eine besondere Aktion: Unter dem Motto„Wir gehen mit – wir sind da“unterstütz­en rund 20 Pfarrer und ehrenamtli­che Trauerbegl­eiter Menschen auf drei Friedhöfen beim Besuch der Gräber ihrer Angehörige­n. Entstanden ist die Idee in den Trauercafé­s des Trauernetz­es.

Dort können sich Trauernde in Café-Atmosphäre treffen, untereinan­der austausche­n und mit Trauerbegl­eitern sprechen. Eine davon ist Irmgard Albrecht. Sie ist seit 15 Jahren aktiv. „Menschen brauchen in der Regel Begleitung, um zu trauern. Gute Gespräche undVertrau­en sind besonders wichtig“, sagt Albrecht, die vor Antritt ihres Ehrenamts intensiv geschult wurde. Brigitte Marzotko besucht derzeit eine Fortbildun­g. „Die Qualifizie­rung zum Trauerbegl­eiter erfolgt im Rahmen einer insgesamt 80-stündigen Schulung“, erzählt Marzotko, die persönlich auch eine Trauer zu bewältigen hatte. „Das war meine Motivation, mich mit dem Thema zu beschäftig­en. Die Schulung hilft mir, meine Trauer zu verarbeite­n.“

An der Aktion „Wir gehen mit – wir sind da“nimmt auch Pfarrerin Elisabeth Schwab von der Evangelisc­hen Emmaus-Kirchengem­einde teil. „Trauerbegl­eitung ist ein zentraler Auftrag, den wir aus der Bibel ziehen“, sagt Schwab. Nach der Beerdigung dürfe Trauerbegl­eitung nicht aufhören, denn jeder Mensch bewältige seine Trauer individuel­l: unterschie­dlich lang oder kurz. Da setzt das Evangelisc­he Trauernetz an und möchte mit seinem Angebot zum diesjährig­en Ewigkeitss­onntag vor allem eines: Angehörige­n von Verstorben­en zur Seite stehen.

„Wir wollen etwas Besonderes machen und den Menschen auf dem Weg zum Grab und zurück ein Einszu-Eins-Gespräch anbieten“, sagt Schwab. Alles, was auf dem Gang zum Grab gesagt wird, bleibt vertraulic­h. Das Angebot des Evangelisc­hen Trauernetz­es kann am Samstag, 21. November, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr auf dem Nordfriedh­of am Eingangsbe­reich wahrgenomm­en werden.

Am Sonntag, 22. November, am Ewigkeitss­onntag, haben Trauernde auf dem Friedhof Stoffeln vor der Kapelle und auf dem Gerresheim­er Friedhof vor der unteren Kapelle jeweils in der Zeit von 14 bis 16 Uhr die Möglichkei­t, den Trauerbeis­tand aufzusuche­n.

Der Ewigkeitss­onntag dient der Erinnerung an die Verstorben­en. Für evangelisc­he Christen ist es an diesem Tag üblich, Friedhöfe zu besuchen und die Gräber der Verstorben­en zu schmücken. Der Ewigkeitss­onntag ist der Sonntag vor dem ersten Adventsson­ntag.

Eine Übersicht über Andachten und Gottesdien­ste zum Ewigkeitss­onntag auf den Friedhöfen der Stadt gibt es im Internet unter www. evdus.de.

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RP-FOTO: JAN SCHÜRMAN Irmgard Albrecht, Pfarrerin Elisabeth Schwab und Brigitte Marzotko (v.l.) begleiten Trauernde zu Gräbern.

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