Neue Heimat Mühlenquartier
Die Neubaugebiete in der Benrather Paulsmühle haben für viel Kritik der Anwohner gesorgt. Doch rund um die MaxSchmeling-Straße entsteht derzeit eine junge, aktive Nachbarschaft, in der sich die Menschen wohlfühlen.
Die Neubaugebiete in der Benrather Paulsmühle haben für viel Kritik gesorgt. Doch es entsteht eine junge, aktive Nachbarschaft.
BENRATH Iordanis Velios aus der Mainmetropole Frankfurt und Stefanie Schiwy aus Hellerhof sind vor kurzem ins neu gebaute Mühlenquartier eingezogen – und rundum glücklich. Das liegt einerseits an ihrer wunderschönen Vier-Zimmer-Wohnung (110 m², Neubau, Erstbezug, Süd-Terrasse), wo sich der 39-jährige Vertriebsmitarbeiter aus der IT-Branche und seine Lebenspartnerin rundum wohl fühlen, hauptsächlich aber daran, dass die beiden Neu-Paulsmühler vor wenigenWochen erst Eltern von Ben Alexander geworden sind. Der knuddelige Familienmittelpunkt ist im Übrigen der Grund dafür gewesen, dass die beiden ihre jahrelange Fern-Beziehung aufgegeben und jetzt in Benrath ein gemeinsames Zuhause gefunden haben.
Ein familienfreundliches Umfeld folglich war wichtigstes Entscheidungskriterium bei der Wohnungssuche, und Stefanie Schiwy ist sicher, mit dem Mühlenquartier einen Volltreffer gelandet zu haben. „Hier finden wir in unmittelbarer Nähe alles, was wir brauchen“, stellt sie zufrieden fest. Einkaufsmöglichkeiten fürs Alltägliche bieten Aldi und Bäcker gleich um die Ecke. Zu Spaziergängen mit Ben im Kinderwagen laden Benrather Forst und Schlosspark ein. Plätze zum Klettern, Schaukeln und Bolzen sind fußläufig erreichbar. Und nach Kita und Grundschule muss später nicht lange Ausschau gehalten werden.„Düsseldorf habe ich schon vor dem Umzug bei Besuchen kennenund lieben gelernt“, verrät Iordanis Velios.
An Altbier und Killepitsch muss sich der Hesse jedoch noch gewöhnen. Manchmal plagt ihn das Heimweh, wenn er an die gemütlichen Äppelwoi-Kneipen in Sachsenhausen und an seine Familie in Frankfurt denkt. Seine Schwester Christina fehlt besonders. Schließlich könnte sie den frisch gebackenen Eltern praktische Erziehungstipps geben. Ihr Sohn Raphael nämlich kam 2019 auf die Welt – und das auf den Tag genau wie Cousin Ben Alexander in Düsseldorf. Da werden am 8. November zukünftig Doppel-Geburtstage gefeiert. Dass Ben Alexander aber ein waschechter Düsseldorfer wird, daran gibt es keinen Zweifel. Opa Christian aus Hellerhof, ein treuer Fortuna-Fan, hat seinen Enkel bereits als Mitglied bei Düsseldorfs Elitekickerclub angemeldet.
„Liebe auf den ersten Blick“nennt das Ehepaar Büsing Benrath und sein neues Zuhause im Mühlenquartier. Ein Ortswechsel aus Herrenberg nahe Stuttgart war notwendig geworden, weil Ehemann Frank als Messtechniker bei einem japanischen Konzern eine Stelle am Standort Neuss übernommen hat. „Wir wollten beide etwas Neues wagen“, betont Ehefrau Britta, die sich im Bereich Coaching gerade selbständig macht.
Schließlich sind die vier Kinder der Büsings längst erwachsen. Da dürfen sich die Eltern aus dem Hause machen und fernab Großstadtflair genießen. Auf einer ersten Shoppingtour durch Düsseldorf hat Frank Büsing gleich eine Hose, zwei Pullover und eine Strickjacke erstanden.
Als Single hat sich Dagmar Müller-Brennecke an der Max-Schmeling-Straße eingerichtet. „Ich musste wegen einer Eigenbedarfskündigung rasch eine neue Wohnung finden“, erklärt die selbständige Texterin. Home-Office war schon vor der Corona-Zeit für die studierte Historikerin selbstverständlich. 1989 ist sie aus Braunschweig nach Grafenberg gezogen und hat nach ihrem Umzug aus dem Ostpark nur wenig Umgewöhnungsbedarf. Im Friseursalon Cuthaarina gleich gegenüber auf der Telleringstraße gab es erste Kontakte und im Café Schneider im Dorf leckere Stullen. Die bei den Paulsmühlern verhasste Unterführung, die bei ihnen„Angströhre“heißt, nennt sie liebevoll ihren „Berliner Weg“, weil die bunten Graffitis Erinnerungen an ihre in der Bundeshauptstadt lebenden Söhne wecken. Es kommt eben immer auf die Perspektive an.