Fortuna quält sich weiter durch
Uwe Rösler wollte sich auch nach dem Erfolg keinen kleinen Augenblick der Leichtigkeit gönnen. Auf die Frage, ob es denn nun ein „Abstiegskampfspiel“oder ein „absolutes Kampfspiel“gewesen sei, antwortet er: „Was ich vorher gesagt habe: absolutes Kampfspiel.“Nächste Frage. Es ist das Recht von Rösler, zu antworten, wie es ihm beliebt. Doch es verdeutlicht anschaulich, wie wenig Leichtigkeit derzeit bei ihm vorhanden ist.
Und diese Leichtigkeit wird auch schmerzlich auf dem Rasen vermisst. Was Fortuna offensiv spielt, ist in weiten Teilen ein Krampf. Es gibt Lichtblicke. Großartige sogar. Fortuna hat eines der besten Innenverteidiger-Pärchen der Liga. Christoph Klarer ist buchstäblich ein Riese, Kevin Danso an seiner Seite wird immer stabiler. Bei aller berechtigten Nörgelei über den aktuellen Stand der Dinge bei der launischen Diva sollte man festhalten: Um diese beiden Transfers wird Fortuna selbst von Bundesliga-Klubs beneidet.
Es gibt allerdings auch Zugänge, die funktionieren noch überhaupt nicht. Was sicher an ihnen liegt, aber auch an der Art, wie und wo sie eingesetzt werden. Brandon Borrello ist überwiegend ein Totalausfall. Viel rennen ersetzt nicht die Fähigkeit, auch die richtigen Räume zu finden. Oder Kristoffer Peterson, der deutlich zu weit hinten spielt, um nach vorne Durchschlagskraft zu bekommen.
Das Miteinander funktioniert (noch) nicht. Man muss nicht gleich in Panik verfallen. Aber für die vorhandenen Mittel ist es ehrlich gesagt schon etwas dürftig, was daraus gemacht wird.
Fortuna kann mehr. Fortuna muss mehr abrufen. Nach acht Spieltagen rangiert man auf einem trügerischen Platz. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Fortuna muss sich weiterentwickeln.