Spuckattacke auf einen Busfahrer der Rheinbahn
DÜSSELDORF/NEUSS Ein Busfahrer der Rheinbahn hat bei der Polizei Anzeige gegen einen Unbekannten erstattet, weil dieser die Maskenpflicht im Fahrzeug nicht einhalten wollte und ihm stattdessen ins Gesicht gespuckt haben soll.Vor der Spuckattacke hatte der Fahrer den Fahrgast aufgefordert, entweder einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen oder den Bus zu verlassen.
Zu dem Zwischenfall kam es am vergangenen Donnerstag auf der Linie 830. Der Fahrer begann um 12.27 Uhr seinen Dienst am Handweiser in Heerdt und trat seine Tour Richtung Neuss an. Um 17.32 Uhr soll es am Neusser Hauptbahnhof nach Auskunft des Fahrers dann folgendermaßen abgelaufen sein: Der Täter betrat mit Maske den Bus und nahm in der letzten Reihe Platz. Als er den Schutz absetzte, informierten andere Passagiere den Fahrer darüber. Dieser machte eine Durchsage, doch bitte im Bus die Corona-Vorschriften einzuhalten. Danach ging der zwischen 25 und 30 Jahre alte Mann wieder nach vorne zum Busfahrer, lehnte sich an der fest eingebauten Corona-Schutzscheibe vorbei und spuckte ihm aus dem Nichts ins Gesicht und sagte noch: „Hier hast du Corona“. „Ich wurde an Auge und Mund getroffen“, berichtet der Fahrer.
Ein weiterer Fahrgast unterstützte den Busfahrer und stellte sich nach der Flucht des Täters als Zeuge zur Verfügung, „alle anderen fragten nur, wann es weitergeht“, sagt der Busfahrer, der sich beim Rettungsdienst, der Verkehrsaufsicht der Rheinbahn und bei der Polizei bedankte. Die Polizei suchte den Geflüchteten erfolglos, doch dank der Überwachungskameras des Fahrzeugs und einem Handyfoto liegen ihr zur weiteren Suche Bilder des Täters vor. Es wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Fahrgäste mussten etwa 40 Minuten warten, bis sie in einem anderen Bus die Fahrt fortsetzen konnten.
Der Fahrer befindet sich seither in Quarantäne, am Dienstag wird bei ihm ein Corona-Test gemacht. Außerdem wurde er schon untersucht, ob er sich mit anderen Krankheiten angesteckt haben könnte. Auf Facebook „bedankte“sich der Busfahrer in der Gruppe „Rheinbahn Watch“bei dem Gesuchten, dass er wegen der Quarantäne am Wochenende seinen sechsjährigen Sohn nicht besuchen konnte, den er nur alle zwei Wochen sieht. Auch die Fahrkarte für die lange Zugfahrt sei ihm nicht ersetzt worden.