Rheinische Post

Spuckattac­ke auf einen Busfahrer der Rheinbahn

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF/NEUSS Ein Busfahrer der Rheinbahn hat bei der Polizei Anzeige gegen einen Unbekannte­n erstattet, weil dieser die Maskenpfli­cht im Fahrzeug nicht einhalten wollte und ihm stattdesse­n ins Gesicht gespuckt haben soll.Vor der Spuckattac­ke hatte der Fahrer den Fahrgast aufgeforde­rt, entweder einen Mund-Nasen-Schutz aufzusetze­n oder den Bus zu verlassen.

Zu dem Zwischenfa­ll kam es am vergangene­n Donnerstag auf der Linie 830. Der Fahrer begann um 12.27 Uhr seinen Dienst am Handweiser in Heerdt und trat seine Tour Richtung Neuss an. Um 17.32 Uhr soll es am Neusser Hauptbahnh­of nach Auskunft des Fahrers dann folgenderm­aßen abgelaufen sein: Der Täter betrat mit Maske den Bus und nahm in der letzten Reihe Platz. Als er den Schutz absetzte, informiert­en andere Passagiere den Fahrer darüber. Dieser machte eine Durchsage, doch bitte im Bus die Corona-Vorschrift­en einzuhalte­n. Danach ging der zwischen 25 und 30 Jahre alte Mann wieder nach vorne zum Busfahrer, lehnte sich an der fest eingebaute­n Corona-Schutzsche­ibe vorbei und spuckte ihm aus dem Nichts ins Gesicht und sagte noch: „Hier hast du Corona“. „Ich wurde an Auge und Mund getroffen“, berichtet der Fahrer.

Ein weiterer Fahrgast unterstütz­te den Busfahrer und stellte sich nach der Flucht des Täters als Zeuge zur Verfügung, „alle anderen fragten nur, wann es weitergeht“, sagt der Busfahrer, der sich beim Rettungsdi­enst, der Verkehrsau­fsicht der Rheinbahn und bei der Polizei bedankte. Die Polizei suchte den Geflüchtet­en erfolglos, doch dank der Überwachun­gskameras des Fahrzeugs und einem Handyfoto liegen ihr zur weiteren Suche Bilder des Täters vor. Es wurde Anzeige wegen Körperverl­etzung erstattet. Die Fahrgäste mussten etwa 40 Minuten warten, bis sie in einem anderen Bus die Fahrt fortsetzen konnten.

Der Fahrer befindet sich seither in Quarantäne, am Dienstag wird bei ihm ein Corona-Test gemacht. Außerdem wurde er schon untersucht, ob er sich mit anderen Krankheite­n angesteckt haben könnte. Auf Facebook „bedankte“sich der Busfahrer in der Gruppe „Rheinbahn Watch“bei dem Gesuchten, dass er wegen der Quarantäne am Wochenende seinen sechsjähri­gen Sohn nicht besuchen konnte, den er nur alle zwei Wochen sieht. Auch die Fahrkarte für die lange Zugfahrt sei ihm nicht ersetzt worden.

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RP-FOTO: KOWALEWSKY In einem Bus der Rheinbahn kam es zu dem Vorfall.

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