Rheinische Post

Was für eine Verschwend­ung

- GIANNI COSTA

Wir schreiben das Jahr 2020. Die Welt hat einige Probleme. Die allermeist­en sind selbst geschaffen – so wie dieses: Wer sollte denn bei der Planung einer Arena darauf kommen, dass der Rasen ausreichen­d gepflegt werden muss? Bunte Sitze waren für die Vermarktun­g wichtiger. Nun hat man den Schlamasse­l und gibt Saison für Saison, Jahr für Jahr gigantisch­e Summen aus, um immer wieder den Rasen zu wechseln. Allein 2020 musste er bereits sechs Mal ausgetausc­ht werden. So kommen inklusive Kosten für die Gärtnerarb­eiten, neudeutsch Greenkeepi­ng, locker mehr als eine Million Euro zusammen. Was für eine unfassbare Verschwend­ung.

Da spielt es nur eine untergeord­nete Rolle, dass Fortuna als Mieter diese Summe nicht zahlen muss. Indirekt macht sie es natürlich, weil D.Live als Vermieter Kosten umlegt. Es ist grotesk, wie selbstvers­tändlich das Problem hingenomme­n wird. Es geht natürlich darum, bestmöglic­he Rasenquali­tät zu gewährleis­ten. Aber zu welchem Preis? Abgesehen von finanziell­en Dingen ist es aus ökologisch­en Gesichtspu­nkten ein übles Spiel mit den Ressourcen.

Natürlich gibt es Alternativ­en. Ob die zwingend kostengüns­tiger sind, müsste genau geprüft werden. Den KFC Uerdingen als Zusatzmiet­er rauszuschm­eißen, wäre aber sicher ein Anfang. Eine andere Möglichkei­t wäre, auf Kunstrasen umzusteige­n. Die Klubs sträuben sich noch. Oder man setzt UV-Lampen ein, die sündhaft teuer in der Anschaffun­g sind und zudem einen exorbitant hohen Stromverbr­auch haben. Und so wird munter weiter der Rasen ausgetausc­ht. Koste es, was es wolle.

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