Rheinische Post

Freunde finden per App

Einsam in einer neuen Stadt? Keine Sorge. Diese Apps sollen dabei helfen, Freunde zu finden.

- VON YASINA HIPP

Ich hätte mir keine schlechter­e Zeit aussuchen können, um das elterliche Nest zu verlassen und allein in eine weit entfernte Großstadt zu ziehen. Aber ich stecke den Kopf nicht in den Sand. Um neue Menschen kennenzule­rnen, habe ich mir vor einigen Wochen drei Apps herunterge­laden: Mit „Bumble“, „FriendsUp“und „Spontacts“stürzte ich mich in das Freunde-finden-Abenteuer.

Um ehrlich zu sein, war ich mit solchen Apps noch nicht wirklich vertraut. Aber die Handhabung bei „Bumble“und „FriendsUp“ist zum Glück recht einfach. Nach links wischen bedeutet kein Interesse, nach rechts bedeutet Interesse. Das Problem ist lediglich: Bei den Apps sieht man nur Fotos und bekommt ein paar magere Infos zur Person aufgetisch­t. Also konnte die Entscheidu­ng lediglich aufgrund oberflächl­icher Kriterien getroffen werden.

„Bumble“verhalf mir trotzdem schnell zu einem Erfolgserl­ebnis. Vor dem Lockdown traf ich mich zweimal mit einem Mädchen auf einen Kaffee. Sie wohnt im gleichen Stadtteil wie ich. Und seitdem alles wieder geschlosse­n hat, treffen wir uns regelmäßig zum Spaziereng­ehen. Bei „FriendsUp“hingegen verließ mich schnell die Lust. Oft waren die anderen Userinnen schon über 30 Jahre alt und man schickte sich so genannte„Cheers“hin und her, etwas Handfestes ergab sich nicht. Und „Spontacts“gestaltete sich vor allem aufgrund des Lockdowns schwierig. Die Aktivitäte­n sind oftmals auf große Gruppen und geschlosse­ne Räume ausgelegt – beides im Moment nicht so empfehlens­wert.

Insgesamt war mein Selbstvers­uch dennoch erfolgreic­h. Eine neue Freundin, mit der ich mich sehr gut verstehe, habe ich gefunden. Für ein paar Wochen, inklusive Lockdown, ist das eine gute Quote. Von den drei getesteten Apps empfinde ich„Bumble“als am geeignetst­en. Dort sind die meisten Gleichaltr­igen, die gerne neue Kontakte knüpfen möchten.

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