Sprechen im Schlaf – das steckt dahinter
Wer während des Träumens unverständliches Gebrabbel von sich gibt, misst dem meist nicht viel Wert bei. Doch wusstest du, dass Menschen dadurch die Eindrücke des Alltags verarbeiten?
Gespräche führen, während wir gar nicht ansprechbar sind – das klingt witzig. Gleich mal vorneweg: Sprechen im Schlaf, auch Somniloquie genannt, ist total normal. Dadurch werden – wie auch beim Träumen – Eindrücke und Emotionen verarbeitet. Manchmal ist es Außenstehenden sogar möglich, das Gesprochene zu verstehen. Meistens handelt es sich dabei jedoch lediglich um schwer verständliches Gebrabbel, da sich unsere Sprechmuskulatur im Schlaf entspannt. Und dieses Gebrabbel ist wiederum von der Schlafphase abhängig, in der man sich gerade befindet.
Insgesamt gibt es vier Schlafphasen, die wir in einer Nacht zyklisch durchlaufen: Angefangen bei der Einschlafphase geht es von der Leichtschlafphase in den Tiefschlaf und abschließend in die REMSchlafphase (Rapid-Eye-MovementSchlafphase). Während der REMPhase wird meistens geträumt. Und obwohl in dieser Phase eine erhöhte
Gehirnaktivität verzeichnet werden kann, ist man nicht wirklich ansprechbar. Stattdessen verarbeitet man die Höhen und Tiefen des Alltags mitsamt Erlebnissen und Sorgen. Es wird davon ausgegangen, dass Träumen auf diese Weise das Gehirn entlastet. Forscher vermuten weiterhin einen Zusammenhang zwischen den Träumen und den nachts ausgesprochenen Worten. Daher wird in der REM-Phase gebrabbelt, was das Zeug hält.
Genaue Gründe, wieso dieses Phänomen nur bei einigen Menschen auftritt, sind noch nicht zur Genüge erforscht. Bekannt ist jedoch: Sprechen im Schlaf kann, genau wie auch Albträume, durch Alkohol oder andere Drogen verursacht werden. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste oder auch schlichtweg Sorgen können die Äußerungen im Schlaf verstärken. Wer schon einmal einen Fiebertraum hatte, weiß, dass man auch dabei manchmal im Schlaf redet. Am häufigsten äußern die Schlafredner übrigens das Wörtchen „nein“.