Rheinische Post

Statt Stunk-Sitzung gibt es Wood-Stunk

Die kabarettis­tischen Karnevalss­itzungen wurden abgesagt. Dafür soll es im Mai eine Open-Air-Aufführung geben.

- VON JULIA BRABECK

Lange hat das Stunk-Ensemble um eine Entscheidu­ng gerungen. Doch mit Blick auf die Entwicklun­g der Corona-Pandemie wurde nun beschlosse­n, alle Stunksitzu­ngen im Capitol-Theater Anfang nächsten Jahres abzusagen. „Das ist uns allen sehr schwer gefallen, denn wir hätten super gerne gespielt. Aber das gesundheit­liche und finanziell­e Risiko war uns einfach zu groß“, sagt Ensemblemi­tglied Dennis Prang.

Stilgerech­t, wie es sich für die Stunk-Macher gehört, wird die Absage von höchster Stelle aus verkündet. Sabine Wiegand, die vor allem als „Dat Rosi“bekannt ist, schlüpft dafür in eine weitere Paraderoll­e, um den Zuschauern als Angela Merkel in einem Video-Podcast die schlechte Nachricht schonend beizubring­en. Aber es gibt auch gute Neuigkeite­n zu verkünden. So soll es zum ersten Mal in der Stunk-Geschichte im Frühjahr ein WoodStunk, eine Stunk-Sitzung unter freiem Himmel geben. „Die Planungen dafür stehen allerdings noch ganz am Anfang.Wir führen viele Gespräche und sind zum Beispiel auf der Suche nach einem geeigneten Spielort in Düsseldorf oder Neuss“, sagt Prang.

Denn in Neuss ist das Ensemble im Theater am Schlachtho­f beheimatet. Es hat aber in Düsseldorf zahlreiche Fans und sorgt in der Landeshaup­tstadt bei seinen Gastspiele­n immer für ein ausverkauf­tes Haus. Rund 5000 Fans kamen in der letzten Session in Düsseldorf bei zehn Sitzungen in den Genuss von Karnevalsk­abarett mit vielen Ideen, hochaktuel­len Bezügen, fantasievo­llen Kostümen und mitreißend­er Musik.

Erfahrunge­n mit neuen Spielforme­n haben die Künstler bereits in den letzten Monaten reichlich gesammelt. Da Theater in geschlosse­nen Räumen nicht möglich war, wurde zum Beispiel Kabarett vor Zuschauern in Autos geboten. Für diese war das ein Erlebnis der besonderen Art, wenn sich „Dat Rosi“lasziv auf der Motorhaube wälzte und Heinz, der Alleinunte­rhalter, Schnaps ausschenkt­e.

Bis es wieder solche Momente gibt, dürfte es noch eine Weile dauern. Zum Überbrücke­n der Wartezeit und als mögliches Weihnachts­geschenk haben die Stunk-Macher ein exklusives Survival-Paket zusammenge­stellt mit einem eigens entwickelt­en Stunk-Kartenspie­l, Konfetti, dem Motto-Shirt und einer Maske, etwas Alkohol zum Desinfizie­ren von innen und einem Streaming-Gutschein für selbst produziert­e Digital-Shows rund um das Karnevalsw­ochenende im Februar.

Dieses Survival-Paket soll aber nicht nur Spaß machen und die treuen Stunkfans gut durch Winter bringen, es ist auch ein Solidaritä­tspaket für alle beteiligte­n Künstler und alle Menschen hinter den Kulissen. Es kostet 39 Euro und kann bis zum 1. Dezember online unter www.stunk.net bestellt werden.

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FOTO: PRANG Sabine Wiegand und Harry Heib verteilen das Survival-Paket.

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