Rheinische Post

Mit dem Spiel gegen die Niedersach­sen beginnt für die Düsseldorf­er die Rückrunde im Magenta-Cup.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Es gab eine Zeit, da schaute die deutsche Eishockeys­zene Woche für Woche gebannt ins Rheinland. Das meiste Geld, die besten Spieler, die größten Erfolge – die alten Rivalen aus Düsseldorf und Köln waren das Maß aller Dinge. Nicht zufällig gewannen die beiden Klubs von 1984 bis 1996 zehn der 13 Meistersch­aften, viermal standen sie sich gar direkt im Finale gegenüber.

Mittlerwei­le wird woanders gefeiert, in jüngster Zeit vor allem in Mannheim und München. Aber wenn es darum geht, Aufmerksam­keit zu generieren, greift die Deutsche Eishockey Liga (DEL) immer wieder auf die „Mutter aller Derbys“zurück. Zwei der vier Freiluftsp­iele in großen Fußballsta­dien stiegen zwischen KEC und DEG. Und wenn die DEL am 17. Dezember in ihre lange Zeit unsicherer Saison startet, dann natürlich mit dem größten aller möglichen Spiele: Köln gegen Düsseldorf.

Die 228. Auflage des ewigen Duells dürfte allerdings gewöhnungs­bedürftig werden, es werden ja auch dann keine Fans in der Halle sein. Und trotzdem freut sich Harold Kreis, der Trainer der DEG, schon jetzt drauf: „Die alte Rivalität zwischen den Haien und der DEG birgt immer noch und immer wieder Brisanz und Spannung. Gerade zum Auftakt dieser besonderen Saison 2020/21“, sagt der 61-Jährige in einerVerei­nsmitteilu­ng und erwartet wegen des engen Spielplans der Corona-Saison„intensive Eishockey-Monate, ein Derby zum Auftakt passt da perfekt“.

Bis es soweit ist, stehen aber noch mindestens dreiVorber­eitungsspi­ele an. Das erste davon steigt an diesem Samstag um 17 Uhr daheim gegen die GrizzlysWo­lfsburg. Also gegen jenes Team, das die DEG beim Auftakt des „Magenta-Sport-Cups“vor zwei Wochen nach allen Regeln der Kunst herspielte. Am Ende hieß es 7:0 für die Niedersach­sen.

Überbewert­en wollte das aber niemand, fehlten der DEG doch gleich zehn Spieler. Nun sieht das anders aus, bis auf Ken-André Olimb, Alexander Karachun undVictor Svensson waren alle schon wieder am Dienstag dabei. Da stieg das erste Heimspiel seit achteinhal­b Monaten. Und es endete mit dem ersten Sieg seit achteinhal­b Monaten. 2:1 gegen die Krefeld Pinguine.

Da waren sie hinterher „extrem glücklich, weil die ersten beiden Spiele nicht leicht für uns waren“, sagte Siegtorsch­ütze Max Kammerer. Neu-Stürmer Matt Carey sprach von einem„sehr soliden Spiel mit vier guten Reihen“. Nun lässt sich über den Wert von Ergebnisse­n in Testspiele­n streiten, aber nach der monatelang­en Zwangspaus­e und zwei Niederlage­n zum Auftakt des Turniers befand auch Trainer Kreis den Sieg für „wichtig“– vor allem für die Psyche der Spieler.

Rundum glücklich war er dennoch nicht. Co-Trainer Thomas Dolak und er hätten nun „genug zu tun in der Nacharbeit­ung“, sagte Kreis nach dem Spiel. „Wir haben ein paar Sachen gut gemacht, wir haben ein paar Sachen gemacht, die wir besser machen können. Wir hätten öfters schießen müssen, besonders im zweiten Drittel.“

Da flogen gerade mal sechs Schüsse auf das Krefelder Tor, weil die DEG es oft zu komplizier­t machte. Insgesamt hapert es ja noch in der Offensive. In den ersten drei Spielen schoss die DEG nur sechs Tore, auch die knapp 45 Schüsse pro Spiel, rund 23 davon aufs Tor, sind mindes

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FOTO: PETER STEFFEN/DPA So war es im Hinspiel: Düsseldorf­s Lars Stelzmann (rechts) kämpft mit Wolfsburgs Matti Järvinen (l) um den Puck.

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