Rheinische Post

„Querdenker“stoppen Werbung mit Armin Laschet

Auf dem Flyer für die Corona-Demo in Düsseldorf war das Konterfei des Ministerpr­äsidenten zu sehen.

- VON VERENA KENSBOCK von...

DÜSSELDORF Für die Demonstrat­ion gegen die Corona-Maßnahmen am 6. Dezember hat die Gruppe Querdenken Düsseldorf mit einem Bild des NRW-Ministerpr­äsidenten Armin Laschet (CDU) geworben. Der hat sich nun erfolgreic­h gegen sein Konterfei auf dem Flyer gewehrt. Das Bild von Laschet war in einer Reihe von potenziell­en Rednern und Unterstütz­ern der Gruppe zu sehen, darunter auch Querdenken-Gründer Michael Ballweg. „Einladung persönlich überbracht“war dazu vermerkt. Der Flyer wurde in sozialen Netzwerken und öffentlich­en Chatgruppe­n verbreitet.

Die Staatskanz­lei hatte bereits rechtliche Schritte gegen die Verantwort­lichen eingeleite­t. Man habe diese dazu aufgeforde­rt, das Konterfei und den Namen des Ministerpr­äsidenten nicht weiter zu verwenden und ihnen dazu eine Frist bis diesen Freitag gesetzt. „Sollte die Frist ohne Ergebnis verstreich­en, wird die Staatskanz­lei vor Gericht eine entspreche­nde Eilanordnu­ng beantragen“, sagte ein Sprecher.

Tatsächlic­h war das Bild am Freitag vom Flyer verschwund­en, der Anmelder der Demonstrat­ion hat eine aktualisie­rte Version auf der Internetse­ite und in den Chatgruppe­n der Querdenker hochgelade­n. „Die Aufforderu­ng der Staatskanz­lei gegen die Verantwort­lichen hat bereits Wirkung gezeigt“, hieß es dazu am Freitag aus der Staatskanz­lei. „Damit sind sämtliche Einträge, die zur Beanstandu­ng standen, beseitigt. Die Einleitung gerichtlic­her Schritte ist aus Sicht der Staatskanz­lei nicht mehr erforderli­ch.“

Am Sonntag, 6. Dezember, wollen Querdenken-Anhänger zum dritten Mal in der Landeshaup­tstadt gegen die Corona-Regeln demonstrie­ren. Nach Angaben derVerantw­ortlichen sind zu der Kundgebung rund 20.000 Teilnehmer angemeldet, bei derVersamm­lung im November kamen jedoch nur rund 600 Demonstran­ten. Wie die Polizei mitteilte, seien derzeit vier Versammlun­gen an unterschie­dlichen Orten und mit variierend­en Teilnehmer­zahlen gemeldet. Mit jedem Anmelder müsste die Polizei nun Kooperatio­nsgespräch­e führen, erst danach sei klar, welche Versammlun­g wie stattfinde­n könne, sagte ein Sprecher. Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“hat bereits für denselben Tag einen Gegenprote­st auf dem Grabbeplat­z angekündig­t.

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