Rheinische Post

In der ARD-Sendung „Klein gegen groß“trumpfte die Garatherin Leni Fiechtl auf. Ihr Duell gegen die drei Nachrichte­nsprecher, darunter Jens Riewa, gewann die Elfjährige deutlich.

- VON ANDREA RÖHRIG

GARATH Für Michelle Hunziker und Comedian Ralf Schmitz stand außer Frage, dass Leni Fiechtl den drei Nachrichte­nsprechern aus Deutschlan­d, der Schweiz und Österreich, Jens Riewa, Cornelia Boesch und Roland Adrowitzer, beim Erkennen von Regierungs­chefs aus aller Welt keine Chance lassen wird. Und so kam es dann auch in der jüngsten ARD-Sendung „Klein gegen groß“. Die elfjährige Garatherin gewann ihr Duell souverän mit 15:3.

Dabei standen der Fünftkläss­lerin des Gymnasiums Koblenzer Straße gleich alle drei Erwachsene­n auf einmal gegenüber. Damit es nicht zu einfach wird, wurde nicht gleich das ganze Foto des gesuchten Regierungs­chefs eingeblend­et, sondern das Gesicht offenbarte sich nur Stück für Stück.Während die drei Promis sogar dreimal ganz passen mussten, buzzerte Leni bei allen fünf Aufgaben schon spätestens nach dem zweiten Bild-Schnipsel und erreichte damit die volle Punktzahl. Die finnische Ministerpr­äsidentin Sanna Marin erkannte sie sogar nur an einem Auge.

Natürlich hatte Leni Fiechtl zu Hause fleißig geübt und die Namen der 199 Regierungs­chefs gelernt. Da allerdings wegen der Corona-Pandemie nicht klar war, ob die Aufzeichnu­ng der Sendung überhaupt stattfinde­n kann, gab es auch Phasen, in denen sich die Elfjährige gar nicht mit der vor ihr liegenden Aufgabe beschäftig­te. Als aber zehn Tage vor der Sendung feststand, es kann los gehen, klemmte sich Leni wieder dahinter. Auch dann erfuhr sie erst, dass von den Fotos der ausgewählt­en 40 von 199 Regierungs­chefs nur kleine Ausschnitt­e gezeigt werden. „Das haben wir geübt, indem wir die Fotos mit Pappe abgedeckt haben“, berichtet Mutter Sonja.

Weil für die Sendung von „Klein gegen groß“ein Kind gesucht wurde, das sich politisch engagiert, fiel der Blick der Produktion­sfirma auf Düsseldorf. Besser gesagt auf den südlichen Stadtteil Garath. Dort sitzt Leni nämlich seit März 2019 dem Kinderparl­ament vor. Die Idee dazu hatte ein Jahr zuvor Maren Siegel, die die dortige Freizeitst­ätte leitet. Es ist das einzige Gremium seiner Art in Düsseldorf. Leni, die damals als Schülerspr­echerin der Montessori-Grundschul­e in das Parlament einzog, wurde als Vorsitzend­e gewählt. Die Produktion­sfirma bat

Leni deshalb, sich für das Duell gegen die drei Nachrichte­nsprecher zu bewerben.

DasVideo gefiel den Produzente­n so gut, dass die Garatherin genommen wurde. Gemeinsam mit ihren Eltern und dem neunjährig­en Bruder ging es dann zur Aufzeichnu­ng nach Berlin. Das Wochenende dort hat die Familie sehr genossen, erzählt Leni. Jens Riewa, der übrigens keinen Punkt für sein Team holte, war von Lenis Fähigkeite­n total begeistert: „So etwas kann sonst nur ein Computer.“Er hat die ganze Familie Fiechtl spontan nach Hamburg eingeladen, damit diese einmal hinter die Kulissen der Tagesschau schauen kann.

Doch trotz ihres Erfolges und tollen Auftritts peilt Leni keine Karriere im Fernsehen an. „Das wäre mir viel zu viel Stress. Ich möchte lieber Grundschul­lehrerin werden“, erzählt sie. Die Fächerkomb­ination weiß sie jetzt noch nicht. Für ihre Mutter steht fest, dass es Leni nicht wichtig gewesen sei, vor Millionen von Zuschauern im Fernsehen aufzutrete­n, sondern die Aufgabe zu schaffen.

Nur noch bis Ende des Schuljahre­s sitzt sie im Kinderparl­ament. Dann ist sie zu alt dafür. Ihr Eindruck ist, dass dessen Mitglieder in den vergangene­n Jahren viel bewegt hätten. Unter anderem haben sie aktiv an der Neugestalt­ung der Garather Spielplätz­e mitgearbei­tet und eine Müllsammel­aktion initiiert. Nach den Sommerferi­en konnten sich die Kinder unter den bekannten Corona-Auflagen immerhin schon einmal treffen. „Allerdings können wir uns derzeit leider nicht in den Arbeitsgru­ppen zusammense­tzen“, erzählt Leni. Gelernt hat sie in ihrer Tätigkeit als Vorsitzend­e des Kinderparl­amentes, dass Kinder Rechte haben. Ihre Mutter fügt hinzu, dass diese zudem auch andere Bedürfniss­e als Erwachsene hätten: „Das ist toll, dass das wahrgenomm­en wird.“Nächstes Jahr will sich Leni überlegen, ob sie nach den Sommerferi­en dann im Jugendparl­ament weitermach­en will.

Ech hann noch hütt min Omma selech em Ohr: Dat wör doch jelacht, wenn mer dat nit henkreeje! Wenn der Ziet emol janz besch…..wor, hät se och noch ene angere Spruch parat jehatt: Kopp hoch Kengk, och wenn dr Hals dreckelech es! Em Momäng hammer och en Ziet, die ons nit jrad vör Freud höppe lösst. Äwer wat säht sech nu de rheinesche Frohnatur? Dat kreeje mer schonn hen! Wör doch jelacht! Ech ben jrad medde dren beem Henkreeje: Bloß nit dä Kopp hänge losse, bedröppelt em Huus erömhocke wie dä beröhmde Kautschähd­ähpel on nix donn! Akzijonism­uss es aanjesaht. Schonn em Ocktober hann ech em Huus mech eene Schrank nohm angere vörjenomme zom Ussorteere on Oprööme. Nit zo jlöwe, wat do erömheng! Häsde-nit-jesenn wor dä blaue Bühdel vör de Altkleeder­sammlong voll. Em Nowämber mosst dä Schohschra­nk draan jlöwe. Nu wahde Schöhkes on Stiwwelett­ches speejelbla­nk jepotz wie siet Johre nimmieh op ene Jalaoptrit­t em Dezämber met Lockdown-Lockeronge för de janze Famillich. So propper wor et en minnem Huus schonn lang nimmieh. Mr hät jo och för drenne ja kin Ziet jehatt, weil mr sech drusse en de Citty em Jedräng on Jeschubs mem Weihnachts­shopping hät afbrassele mösse. Dies Johr es vill mieh „indoor“aanjesaht als wie „outdoor“.Wennijer Stress deht et och. Eejenslech deht mr sech hütt vill mieh op dat Treffe met de janze Famillichb­ajahsch onger'm Tanneboom freue als wie söns, als mr sech em Dezämber emmer von een Weihnachts­feier op de nächsde hät blicke losse mösse, on am Äng kinne Boom mem Jlitzerjed­öns mieh kicke kunnt. Do kannsde emol kicke, et jöwt nix, wat bloß fies es. Wör doch jelacht, wenn mr ons so'ne Lockdown nit och schön kwassele künnt! Monika Voss

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FOTO: ARD Roland Adrowitzer, Cornelia Boesch und Jens Riewa sowie Moderator Kai Pflaume (v.l.) waren von Leni Fiechtls Wissen beeindruck­t.

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