Rheinische Post

Der Aufstieg tut gar nicht wirklich not

- VON ILJA LUDENBERG

Fortuna lieferte im idyllische­n Sandhausen eines ihrer besten Auswärtssp­iele ab. Zu einem Sieg reichte es aber trotzdem nicht.

Ich habe mich gefragt, was ich verbrochen habe, dass ich mich wieder über die seltsamen Auswechslu­ngen ärgern muss? Leo Koutris ist eine Augenweide auf der linken Verteidige­rposition. Und dann wird er in einem Spiel, in dem sich der Gegner nur mit guten Flanken über den Flügel knacken lässt, bereits in der 70. Minute ausgewechs­elt. Auch, dass in einer so wichtigen Begegnung, die gewonnen werden muss, nur dreimal gewechselt und die letzte Offensivop­tion mit Kelvin Ofori nicht gezogen wird, dürfte immer ein Rätsel bleiben.

Aber es ist immer noch alles drin. Gewinnt man am kommenden Montag gegen Bochum, mischt unsere Diva wieder kräftig mit. Wenn nicht, dann halt nicht. Denn das nächste Zweitliga-Jahr mit Schalke, vielleicht dem HSV, Nürnberg, Karlsruhe, St. Pauli, dem 1. FC Köln oder auch unserer beliebten Hertha, Hannover und Braunschwe­ig hört sich allemal schöner an als Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen und Leipzig. Für Fußball-Nostalgike­r tut ein Aufstieg also gar nicht Not.

Egal wie es am Ende kommt – sobald wir wieder dürfen, rennen wir eh wieder ins Stadion, fahren hunderte Kilometer irgendwo hin, wo wir sonst niemals hinfahren würden und das nur um unsere Jungs zu unterstütz­en. Da ist die Liga fast schon wurscht.

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