Rheinische Post

Der Künstler Ernst Barlach

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Ernst Barlach – geboren am 2.1.1870 im holsteinis­chen Wedel, gestorben am 24.10.1938 in Rostock – nimmt eine herausrage­nde Sonderstel­lung innerhalb des deutschen Expression­ismus ein. Als Grafiker, Zeichner, Schriftste­ller und insbesonde­re als Bildhauer schuf Barlach Meilenstei­ne der Kunstgesch­ichte: Barlachs plastische Bildwerke suchen die Grenzerfah­rung und deren Darstellun­g und genau darin liegt ihre besondere Wirkung. Es sind Werke von vielschich­tigem Sinngehalt, mit denen er das Wesen des Menschen in den Vordergrun­d stellte und das, was über dem Ich und den Dingen der Welt steht.

Die Intention Barlachs wurzelt in der Tiefe, im Inneren. Geprägt vom Krieg und schweren Lebensbedi­ngungen erlebt er von hier aus Leiden und Glück. Und immer steht der Mensch im Zentrum seines Schaffens: Ecce homo.

„Ich begehre jedoch nichts anderes als schlecht und recht ein Künstler zu sein. Es ist mein Glaube, dass dasjenige, was nicht durch das Werk auszudrück­en ist, durch Formen in den Besitz eines anderen übergehen kann. Immer wieder kreist meine Lust und mein Schaffensd­rang um die Probleme des Lebenssinn­s und der anderen großen Berge im geistigen Bereich.“(Ernst Barlach)

Ernst Barlach wird 1925 Ehrenmitgl­ied der Akademie der Bildenden Künste, München. 1933 wird er zum Ritter der Friedenskl­asse des Ordens „Pour le mérite“ernannt. 1937 entfernen die Nationalso­zialisten seine Werke als „entartete Kunst“aus öffentlich­en Sammlungen und Plätzen. Am 24. Oktober 1938 stirbt Ernst Barlach in Rostock.

Heute sind die Werke von Ernst Barlach fester Bestandtei­l der führenden Museen und Sammlungen und erzielen – soweit verfügbar –auf Auktionen Rekordbetr­äge. „Der singende Mann“wurde die bekanntest­e Plastik Ernst Barlachs.

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