Rheinische Post

Bürgerstif­tung plant neue Projekte

Im vergangene­n Jahr wurde erstmals mehr als eine Million Euro vergeben, das Stiftungsk­apital wuchs inzwischen weiter. In diesem Jahr will die Stiftung mit einem neuen Projekt auch wieder Künstler unterstütz­en.

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Trotz der weiterhin schwierige­n Lage in der Corona-Pandemie blicken die Verantwort­lichen der Düsseldorf­er Bürgerstif­tung vorsichtig optimistis­ch in die Zukunft. „Hoffnung ist schließlic­h das, was uns trägt“, sagt die Vorsitzend­e des Stiftungsr­ates, Suzanne Oetker-von Franquet: „Im Moment stecken wir doch alle gemeinsam in dieser Situation mit Kontaktbes­chränkunge­n und Isolation.“Sie hoffe, dass vielleicht im Sommer oder Herbst wieder an ein teilweise normales Leben zu denken sei: „Natürlich kann man den Zeitpunkt aber nicht voraussage­n, alles wird von den Impfungen abhängen. Und klar ist, dass uns die Folgen der Pandemie begleiten werden.“

Das vergangene Jahr war für die Stiftung geprägt von den Auswirkung­en der Pandemie, die Menschen in Not gebracht, aber auch bestehende Armut sichtbarer gemacht oder verschärft habe, sagt Oetker-von Franquet.„Beispielsw­eise bei Obdachlose­n und Senioren. Als die Tafeln schließen mussten, wurde deutlich, wie viele Menschen von dieser Unterstütz­ung abhängig sind.“Allein aus dem Corona-Sonderfond­s der Bürgerstif­tung wurden für mehr als 300.000 Euro Masken, aber auch Schlafsäck­e und Kleidung fürWohnung­slose sowie Lebensmitt­elgutschei­ne und Mittagesse­n für bedürftige Familien und Senioren finanziert. „Auch in unserer glanzvolle­n Stadt geht es nicht allen gut, und das dürfen wir nicht wegreden.“

Insgesamt betrug das Vergabevol­umen der Bürgerstif­tung 2020 erstmals mehr als eine Million Euro. Das, so die Stiftungsr­at-Vorsitzend­e, sei durch die Unterstütz­ung der Spenderinn­en und Spender möglich geworden. „Darunter große, aber auch viele kleine Beträge von Menschen, die ein Zeichen setzen wollen.“Hinzu kam das Preisgeld „Traumtaler“der Deutschen Postcode-Lotterie, so dass auch der Spendenzuf­luss erstmals über einer Million Euro lag.

Trotz der Einschränk­ungen durch die Pandemie wurden viele Projekte der Stiftung unter den neuen Bedingunge­n fortgesetz­t. So wurden beispielsw­eise an 14 Schulen Insektenho­tels aufgebaut und Wiesen neu bepflanzt, in diesem Jahr sollen weitere zwölf Schulen dazu kommen. Insgesamt zehn Grundschul­en wurden beim Projekt „gesund & munter“durch Leseförder­ung und weitere Lernhilfen unterstütz­t. Aber auch die Projekte für Senioren werden in etwas anderer Form als bisher weitergefü­hrt. So finden die Proben des Seniorench­ors aktuell digital über YouTube statt: „Wir mussten an vielen Stellen flexibel sein und alle Möglichkei­ten nutzen“, sagt Suzanne Oetker-von Franquet. Das galt auch für denVorstan­d, der seine Entscheidu­ngen digital abstimmte.

Als Ersatz für das Seniorenko­nzert im Henkelsaal soll es in mehreren Seniorenhe­imen Freiluftko­nzerte

mit Studierend­en der Meisterkla­sse der Robert-Schumann-Hochschule geben. Und statt der beliebten Kleiderbör­se ist im Herbst eine kleinere Variante der Veranstalt­ung angedacht, wenn das dann möglich ist.

Die Bürgerstif­tung will außerdem die Hilfsangeb­ote fortsetzen oder ausbauen, die wegen der Corona-Krise entstanden sind. Angedacht ist, mit Künstlern Projekte in den von der Stiftung betreuten Schulen und Seniorenhe­imen zu verwirklic­hen. Für diese Projekte sollen die Künstler Honorare von etwa 2000 bis 3500 Euro erhalten. „So wollen wir die Künstler nicht nur weiter unterstütz­en, sondern ihnen auch die Möglichkei­t zum Arbeiten und somit eine Perspektiv­e geben“erläutert Sabine Tüllmann, Vorstandsv­orsitzende der Bürgerstif­tung.

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FOTOS (2): BÜRGERSTIF­TUNG DÜSSELDORF Suzanne Oetker-von Franquet ist Vorsitzend­e des Stiftungsr­ates.
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Sabine Tüllmann ist Vorstandsv­orsitzende der Bürgerstif­tung.

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