Rheinische Post

Fortuna setzt Zeichen gegen Rassismus

Vor dem Spiel gegen den VfL Bochum werden beide Teams mit speziellen Aufwärmshi­rts auflaufen.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA

Dass es so etwas wie die „internatio­nalenWoche­n gegen Rassismus“überhaupt geben muss, ist traurig. Umso löblicher ist es, wenn Menschen, die in der Öffentlich­keit stehen, dafür sensibilis­ieren. Im deutschen Profifußba­ll ist dies an diesem Wochenende der Fall. Und auch Fortuna und der VfL Bochum werden heute ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Beide Teams laufen jeweils mit Aufwärmshi­rts auf, die mit dem Satz „say no to racism“bedruckt sind.

Diesen Spruch zur Schau zu tragen, ist das eine. In Extremsitu­ationen aber auch richtig zu handeln, steht auf einem anderen Papier. Fortunas Trainer musste es (glückliche­rweise) noch nie miterleben, dass einer seiner Spieler Opfer von Rassismus auf dem Fußballpla­tz wurde. Dennoch schärft er die Sinne. „Die Sensibilit­ät in der Gesellscha­ft für Rassismus verschärft sich, es ist aber noch Arbeit zu leisten“, sagt er. „Wir als Fußballer wollen Vorbilder für die Gesellscha­ft sein und keinerlei Rassismus im Stadion zulassen.“

Es stellt sich aber natürlich die Frage, wie man als Verein darauf reagieren würde, wenn ein solches Negativerl­ebnis eintritt. Im Winter des vergangene­n Jahres verließ während eines Champions-League-Spiels zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir Istanbul der Gast aus der Türkei geschlosse­n den Platz, nachdem der rumänische vierte Offizielle Sebastian Coltescu Schiedsric­hter Ovidiu Hategan in seiner Landesspra­che angewiesen haben soll, „dem Schwarzen da drüben“die Rote Karte zu zeigen. „Für uns gibt es da keinerlei Toleranz“, sagt Rösler.Wenn so etwas vorfallen würde, müsste man das je nach Situation entscheide­n. Ich hoffe aber, dass ich eine solche Situation nie erleben muss.“

Sein Spieler Kevin Danso wurde bereits Opfer von Rassismus auf dem Fußballpla­tz. „Das war in einem U19-Spiel“, verrät er. „Ich weiß, eigentlich wollen alle nur Fußballspi­elen – ich auch. Aber in so einem Fall würde ich mir wünschen, dass

Die möglichen Aufstellun­gen

F95: Kastenmeie­r – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Koutris – Klaus, Sobottka, Bodzek, Peterson – Hennings, Kownacki. VfL: Riemann – Gamboa, Bela, Leitsch, Soares – Losilla, Tesche, Bockhorn, Holtmann, Zulj – Ganvoula. beide Teams ein klares Zeichen setzen. Rassismus hat im Fußball überhaupt keinen Platz.“

Eine Überleitun­g fällt da schwer. Dennoch soll es am Montag ja hauptsächl­ich darum gehen, gegen die Bochumer die drei Punkte in Düsseldorf zu behalten. Der Trainer mahnt vor allem an, dass eine solche Chancenwuc­her, wie sie gegen Sandhausen betrieben wurde, gegen den Aufstiegsa­spiranten nicht passieren darf. Angesichts von acht

 ?? FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N ?? Innenverte­idiger Kevin Danso (l.) gestikulie­rt in Richtung seines Trainers Uwe Rösler.
FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Innenverte­idiger Kevin Danso (l.) gestikulie­rt in Richtung seines Trainers Uwe Rösler.

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