Vereine kritisieren fehlende Infos zur U81
Bei einem Workshop wurden verschiedene Möglichkeiten zur Rheinquerung für die U81 erarbeitet.
LÖRICK/STOCKUM Vertreter von 27 Vereinen,Verbänden und Unternehmen haben am Wochenende an einem virtuellen Workshop der Stadt teilgenommen, um über den künftigen Verlauf der Trasse der U81 auf dem zweiten Bauabschnitt zu diskutieren. Der Abschnitt soll die Messe mit dem Handweiser verbinden, beinhaltet somit also eine Rheinquerung – entweder in Form einer Brücke oder eines Tunnels.
„Ich habe mich bei der Veranstaltung ernst genommen gefühlt, viele Fragen wurden beantwortet und ich habe einiges gelernt“, sagt Johanna Baumgartner-Knoefel vom Naturund Landschaftschutzverein Deichwächter. Sie lobt die gute Organisation des Workshops, kritisiert aber, wesentliche Angaben seien den Teilnehmern vorenthalten worden.
So soll den Teilnehmern zwar mitgeteilt worden sein, dass die vorgeschlagenen und bei der Veranstaltung erarbeiteten Trassenverläufe nach acht Kriterien beurteilt werden, nicht aber, welches Gewicht die einzelnen Kriterien haben. „Sollte etwa die Wirtschaftlichkeit ein größeres Gewicht als die Umweltaspekte haben, hätten wir erst gar nicht über eine Tunnellösung diskutieren müssen. Denn dass das viel teurer wird, ist klar“, sagt Baumgartner-Knoefel. Statt in den „luftleeren Raum“zu diskutieren und womöglich einen „Rohrkrepierer“zu konstruieren, hätte sie lieber die Zeit genutzt, um mit realistischen Faktoren zu planen. „Wir hätten uns damit beschäftigen können, wie bei einer Brücke der Schallschutz aussehen kann und ob die Brücke so gestaltet werden kann, dass kein Pfeiler die Rheinwiesen beeinträchtigt.“
Ähnliches kritisiert auch Horst Seidenberg, Vorsitzender des Löricker Bürgervereins. „Ich habe den Eindruck, dass gar nicht genau geschaut wird, was machbar ist. Nach und nach werden Argumente gegen unsere Vorschläge vorgebracht – und am Ende wird die von der Verwaltung schon in 2016 vorgeschlagene Brückenlösung als einzige Möglichkeit übrig bleiben“, befürchtet Seidenberg. Er sieht das ganze Verfahren als Farce an. Das Amt für Verkehrsmanagement betonte aber, dass noch sowohl ein
Tunnel als auch eine Brücke denkbar seien.
Bereits im Januar fand ein Workshop mit Bürgern statt. „Es ist uns wichtig, dass wir für dieses große Projekt auch die unterschiedlichen Interessen mitnehmen, bevor wir in die Planung der Trasse für den zweiten Bauabschnitt einsteigen“, betont Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke. Bis August werden Politik und Stadtverwaltung in die Planung einbezogen. Danach werden Vorzugsvarianten erstellt, die dann erneut mit den Bürgern diskutiert werden sollen, bevor die Ergebnisse den politischen Gremien zur Abstimmung vorgelegt werden. Alle bisherigen Ergebnisse stehen unter www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/mit-bus-und-bahn.