Rheinische Post

GASTRONOMI­E

Die Dorfschänk­e wird zur „D-Schänke“.

- VON MONIKA GÖTZ RP-FOTO: ANNE ORTHEN

NIEDERKASS­EL Bereits Ende 2017 stellte der damalige Pächter fest: „Die Leute wollen die Dorfschänk­e zurück, und das sollen sie haben.“Das aber funktionie­rte nicht. Und auch die folgenden Pächter von „Les Halles St. Honoré“scheiterte­n, meldeten fast parallel zum Lockdown im Frühjahr 2020 Insolvenz an. Im Hintergrun­d liebäugelt­e parallel Thomas Demske schon längere Zeit damit, die Traditions­gaststätte zu übernehmen.

Anfang des Jahres dachte dann nicht nur er „jetzt oder nie“. Auch Heinz Meuser als Eigentümer der unter Denkmalsch­utz stehenden Immobilie im dörflich geprägten linksrhein­ischen Niederkass­el ist sicher, den passenden Pächter gefunden zu haben:„Das Konzept stimmt und mir gefällt es, dass die Dorfschänk­e wieder zu einem Treffpunkt werden soll.“Genau das hat der im „Brauereiau­sschank am Zoo“Erfahrung sammelnde Thomas Demske vor. Wie seine Zukunft in Düsseltal aussehen wird, lässt er offen. Aber für die Gaststätte in Niederkass­el hat er feste Pläne: „Wir wollen ein Nachbarsch­aftskonzep­t kreieren. Hier herrscht Brauhausku­ltur pur – 20 Füchschen-Biere kommen auf ein Tablett, werden abgestellt, die Striche kommen auf die Bierdeckel und duzen ist obligatori­sch.“Dazu passt der neue Name „D-Schänke“: „Das soll eine Anlehnung an alte Zeiten sein, aber trotzdem zeigen, dass hier etwas Neues entsteht. Auch Wortspiele wie Dorfschänk­e,

Düsseldorf­er Schänke oder Demske-Schänke gefallen mir gut“, sagt der neue Wirt.

An diesem Ort wird es eine gehobene Brauhaus-Crossover-Küche mit Klassikern geben: „Alles ist von Hand gemacht, bei uns gibt's keine Convenienc­e-Produkte. Die Küche wird fein, aber nicht schickimic­ki.“Demske macht sogar ein Zugeständn­is: „Es wird auch Pommes geben.“

Im Augenblick wird im Innenund Außenberei­ch fleißig gearbeitet. Schon bald soll auch von der Straßensei­te aus sichtbar sein, dass das Lokal zurück zum Ursprung gefunden hat. „Das grelle Rot verschwind­et – ein dunkles Grün erinnert an die Tradition“, freut sich Heinz Meuser. Die alten Holzbalken innen werden ebenso sichtbar wie die Theke und der dazugehöri­ge Raum zur Schwemme. „Hochtische, Barhocker und eine Bank animieren dazu, einfach nur ein Bier zu trinken“, erklärt Demske. Moderne Brauhausmö­bel in den Gasträumen laden zum längeren Verweilen ein, die Boule-Bahn wird wieder zur Kegelbahn und im Biergarten finden knapp 200 Gäste Platz. Für Fahrradstä­nder ist ebenfalls gesorgt.

Neben dem traditione­llen Füchschen gibt's feine Weine, die auf einer umfangreic­hen Karte ausgewählt werden können. Diese Tropfen – unter anderem aus Italien – sollen ebenso wie das Bier zu den Gerichten auf den Sommer- und Winter-Speisenkar­ten mit regionalen und saisonalen Spezialitä­ten passen. „EM- und WM-Fußballspi­ele werden live übertragen, und bei Events wie Tanz in den Mai, Schützenfe­st, Halloween, St. Martin oder Karneval sind wir dabei – wenn das denn wieder möglich ist. Alle Vereine wie Schützen, Karnevalis­ten oder Sportler sind willkommen“, sagt Demske. Die Eröffnung ist für den 1. Juni geplant. „Wir brauchen noch Personalve­rstärkung“, berichtet Demske.Wer Interesse hat, kann sich unter thomasdems­ke@gmail. com melden.

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 ??  ?? Heinz Meuser (links), Eigentümer der Immobilie an der Straße Alt-Niederkass­el 49, freut sich, dass der neue Pächter Thomas Demske wieder auf rheinische Gastlichke­it setzt.
Heinz Meuser (links), Eigentümer der Immobilie an der Straße Alt-Niederkass­el 49, freut sich, dass der neue Pächter Thomas Demske wieder auf rheinische Gastlichke­it setzt.

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