Rheinische Post

Theaterfab­rik meldet sich zurück

Nach fast einem Jahr Corona-Pause hat das Ensemble einen Langfilm gedreht.

- VON HOLGER LODAHL Info www.theaterfab­rik.org

FRIEDRICHS­TADT Die Theaterfab­rik an der Luisenstra­ße 120 ist wohl Düsseldorf­s kleinste Spielstätt­e für selbst gemachtes Theater, Schauspiel-Workshops und für einen Austausch zwischen Veranstalt­ern und Besuchern. Die Corona-Pandemie hat das Team ebenso betroffen wie alle anderen Kulturstät­ten: Das Theater ist dicht. Nun aber melden sich die Kreativen zurück – und zwar mit einem Film.„Der Ursprung der Welt“heißt das fast 90 Minuten langeWerk, das erstmals Samstag im Internet zu sehen ist.

Das Stück hatte seine Premiere Ende 2019 noch ganz klassisch auf der Bühne; die Pandemie stoppte weitere Aufführung­en sowie alle anderen Aktivitäte­n der Theaterfab­rik ab März 2020. Anders als andere Kulturscha­ffende verzichtet­en die Theatermac­her auf Experiment­e, ihre Arbeit im Laufe von 2020 online zu zeigen.

„Unsere Bühne ist sehr klein, selbst für Filmaufnah­men ohne Publikum konnten wir den vorgeschri­ebenen Mindestabs­tand kaum gewährleis­ten“, sagt Schauspiel­er Lars Evers. Finanziell überlebte die Theaterfab­rik unter anderem durch eine erfolgreic­he Spendenakt­ion im Herbst. Da war es auch, dass die Idee entstand, die Geschichte von „Der Ursprung derWelt“filmisch zu präsentier­en – aber eben nicht als schlicht abgefilmte­s Theater, sondern mit vielen Außenaufna­hmen sowie Spielszene­n in Wohnungen und auch auf der Bühne.„Alles coronakonf­orm, versteht sich“, so Evers.

Die Arbeit an dem Filmprojek­t hat im Frühjahr begonnen und gut zwei Monate gedauert. Die Regie führte Tabea Pollen. Mit im Team waren fast alle Schauspiel­er der Premiere, verantwort­lich für die technische­n Fragen wie Kamera und Licht ist Finn Leonhardt, Bild- und Tontechnik­student an der Fachhochsc­hule.

„Der Ursprung der Welt“basiert auf einem schwedisch­en Comic und beschäftig­t sich in inhaltlich nicht verknüpfte­n Szenen mit der Geschichte der Weiblichke­it. „Feminismus mit Augenzwink­ern“, sagt Evers. Die Rollen spielen Antje Kabus, Simone Saftig, Steffi Ivan, Carine Lin-Kwang und Silke Schreiber. Auch Tabea Pollen und Finn Leonhardt spielen mit.

Der Film ist erstmals am Samstag, 10. April, 20.15 Uhr, auf der Website der Theaterfab­rik zu sehen und kann dann anschließe­nd eine Woche zur gleichen Zeit gestreamt werden. Zuschauer sind eingeladen, einen Geldbetrag zum weiteren Betrieb der Theaterfab­rik zu spenden.

Die Zukunft der Bühnenarbe­it ist dennoch offen. „In dieser wegen Corona unsicheren Zeit haben wir nicht die Kapazitäte­n, mit Projekten auf der Bühne oder als Film in die Öffentlich­keit zu gehen“, sagt Lars Evers. Sobald ein sicherer Betrieb nach Ende des Lockdowns gewährleis­tet ist, wird es aber weitergehe­n.

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FOTO: F. LEONHARDT Das Team der Theaterfar­bik erzählt in seinem Film „Der Ursprung der Welt“die Geschichte der Weiblichke­it.

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