„Die Kanzlerkandidatenkür ist keine Castingshow“
Die Union debattiert hitzig, wer Kanzlerkandidat werden soll. Wer wäre Ihr Wunschkandidat?
WINKEL Für die Frage, wer Kanzlerkandidat werden soll, ist das maßgebliche Kriterium: Wer kann das Land am besten regieren? Die andauernde Fixierung auf die letzte Umfrage, die ganze Ausrichtung des politischen Handelns auf die aktuelle Stimmungslage, finde ich unseriös. Wenn wir sagen, wir stellen denjenigen auf, der am beliebtesten ist, muss die Union Günther Jauch aufstellen, da er der beliebteste Deutsche ist, schon lange vor Corona. Wir sind hier aber nicht in einer Casting-Show, sondern es geht um die Führung der Bundesrepublik, also um die Frage: wer kann das Land am besten regieren?
Laschet oder Söder?
WINKEL Seit 2017 regiert Armin Laschet das Land inhaltlich stark mit einem Fokus auf Wirtschaft und innere Sicherheit – und das noch ohne Streit. Stellen Sie sich vor, seit 2017 gäbe es in der Bundesregierung keinen Streit. Hunderte Ihrer Kollegen der Hauptstadtpresse wären arbeitslos! Das verstehe ich unter wahrer Führungsstärke, unter echtem Teamplay. Ich traue das Markus Söder zu. Bei Armin Laschet weiß ich es aus eigener Erfahrung – deswegen unterstütze ich Armin Laschet gerne.
Laschets Krisenpolitik stand zuletzt aber hart in der Kritik. Etwa wegen der Aufweichung der Notbremse durch die Test-Option.
WINKEL Die Maßnahme in NRW bringt Vorsicht und Verhältnismäßigkeit zusammen. Ich freue mich, dass Markus Söder sich dieser Regelung in NRW angeschlossen hat, wenn auch NRW im Detail vorsichtiger agiert. Hierzulande darf ein Test nicht älter als 24 Stunden sein, statt der bayerischen Regelung, bei der er auch 48 Stunden alt sein darf.