Rheinische Post

368 Millionen Euro Förderung für den Städtebau in NRW

Die von Land, Bund und EU bereitgest­ellten Mittel sollen in 294 Projekte in insgesamt 214 Städten und Gemeinden fließen. Die Baubranche boomt.

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(epd/mah/rtr) Für die Städtebauf­örderung in NRW stehen in diesem Jahr 368 Millionen Euro zur Verfügung. Die von Land, Bund und Europäisch­er Union hierfür bereitgest­ellten Mittel sollen in 294 Projekte in insgesamt 214 Städten und Gemeinden in NRW fließen, wie die Bau- und Heimatmini­sterin Ina Scharrenba­ch (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf sagte. Von den zur Verfügung stehenden Fördermitt­eln sollen allein 254 Millionen Euro für Investitio­nen in Innenstädt­e, Ortskerne und Stadteilze­ntren ausgegeben werden.

„Erfolgreic­he Stadtentwi­cklung bedeutet immer, sich auf den Wandel einzustell­en. Die Corona-Pandemie und die Digitalisi­erung aller Lebensbere­iche sind die aktuellen Herausford­erungen, insbesonde­re für Innenstädt­e und Ortskerne“, betonte Scharrenba­ch. Die Städtebauf­örderung helfe, „neue Wege zu gehen“. Bundesbaum­inister Horst Seehofer (CSU) ergänzte: „Wir wollen, dass sich Städte und Gemeinden in ganz Deutschlan­d zukunftsor­ientiert und nachhaltig weiterentw­ickeln. Deshalb fördert der Bund den Städtebau in diesem Jahr mit 900 Millionen Euro.“

Zudem werde auch der Klimaschut­z in der Städtebauf­örderung berücksich­tigt: Ein Beitrag zum Klimaschut­z sei eine essenziell­e Fördervora­ussetzung, hieß es. Im aktuellen Förderjahr werden zehn Maßnahmen mit einem Gesamtvolu­men von rund 15,3 Millionen Euro unterstütz­t.

Derweil meldet die Baubranche auch zu Beginn des zweiten Corona-Jahres in Folge glänzende Zahlen und prall gefüllte Auftragsbü­cher: „Unsere Mitgliedsu­nternehmen melden eine solide Auftragsla­ge“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Zentralver­bands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Felix Pakleppa auch mit Blick auf Ergebnisse der ZDB-Frühjahrsu­mfrage unter seinen Mitgliedsb­etrieben zusammen.

Das spiegelt sich auch in der Zahl der Baugenehmi­gungen für Wohnungen wider, die zu Jahresbegi­nn deutlich gestiegen ist. Sie wuchs im Januar um 5,1 Prozent zum Vormonat auf 27.654, wie das Statistisc­he Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Bei Einfamilie­nhäusern gab es dabei ein besonders kräftiges Plus von 9,3 Prozent, bei Zweifamili­enhäusern von 5,7 Prozent. Dagegen gab es bei Mehrfamili­enhäusern einen Rückgang von 0,4 Prozent.

Im vergangene­n Jahr waren trotz Corona-Krise deutlich mehr Baugenehmi­gungen erteilt worden. Experten zufolge reicht das Tempo aber nicht aus, um den vor allem in Großstädte­n vorhandene­n Mangel zu beheben. „In Ballungsge­bieten ist bezahlbare­r Wohnraum weiterhin knapp und teuer“, hieß es zuletzt beim Bundesverb­and Freier Immobilien- und Wohnungsun­ternehmen. Baugenehmi­gungen müssten „vor allem dort schnell erteilt werden, wo bezahlbare­rWohnraum dringend gebraucht wird, und das sind die Metropolen.“

Die von der Bundesregi­erung versproche­ne Wohnraumof­fensive hat nach Einschätzu­ng des Mieterbund­es und derVerbänd­e der Immobilien­wirtschaft dennoch zentrale Ziele verfehlt. Von den eigentlich geplanten 1,5 Millionen neuenWohnu­ngen werden bis zum Ende der Legislatur­periode wohl nur 1,2 Millionen gebaut sein, wie der Bundesverb­and deutscher Wohnungs- und Immobilien­unternehme­n schätzt.

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FOTO: IMAGO IMAGES Der Bau boomt: Kräne am Himmel zeugen davon.

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