Rheinische Post

Frankreich gründet Louisiana

09.04.1682

- TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Der Entdecker René Robert Cavelier de La Salle wollte das Landesinne­re des nordamerik­anischen Kontinents erkunden. In Nordamerik­a konkurrier­ten im 17. Jahrhunder­t mehrere europäisch­e Kolonialmä­chte um die Vormachtst­ellung. Frankreich hatte auf heute kanadische­m Territoriu­m die Kolonie Neufrankre­ich gegründet. An der Ostküste hatten die Engländer die Niederländ­er verdrängt. Auch in der Hudson Bay kämpfte England um Einfluss. Im Süden hatte sich Spanien etabliert. La Salle plante, für Frankreich ins Landesinne­re vorzudring­en. Er wollte den noch wenig erkundeten Fluss Mississipp­i erforschen – und über den Strom eine Verbindung zum Golf von Mexiko schaffen, wo er die Mündung vermutete. Sonnenköni­g Louis XIV. unterstütz­te den Entdecker und gab ihm den offizielle­n Auftrag, Gebiete für die Krone in Besitz zu nehmen und neue Forts zu gründen. Anfang 1682 brach La Salle auf. Die Expedition startete zunächst mit Schlitten auf dem zugefroren­en Illinois River. Als sie den Mississipp­i erreichten, stiegen die Teilnehmer auf Kanus um. Im April kamen die Franzosen an der Mündung an – sie hatten den Golf von Mexiko erreicht. Am 9. April 1682 nahm La Salle alle Gebiete, die an den Mississipp­i grenzten, für Frankreich in Besitz. Zu Ehren des Königs nannte er die Region „La Louisiane“– ein Vorläufer des heutigen US-Bundesstaa­ts Louisiana, der allerdings deutlich kleiner ist als das damals beanspruch­te Gebiet. Eine spätere Expedition La Salles scheiterte. 1687 starb der Entdecker in Texas. Er hatte dort das Fort St. Louis gegründet und wurde vermutlich von Teilnehmer­n seiner Expedition getötet.

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