Frankreich gründet Louisiana
09.04.1682
Der Entdecker René Robert Cavelier de La Salle wollte das Landesinnere des nordamerikanischen Kontinents erkunden. In Nordamerika konkurrierten im 17. Jahrhundert mehrere europäische Kolonialmächte um die Vormachtstellung. Frankreich hatte auf heute kanadischem Territorium die Kolonie Neufrankreich gegründet. An der Ostküste hatten die Engländer die Niederländer verdrängt. Auch in der Hudson Bay kämpfte England um Einfluss. Im Süden hatte sich Spanien etabliert. La Salle plante, für Frankreich ins Landesinnere vorzudringen. Er wollte den noch wenig erkundeten Fluss Mississippi erforschen – und über den Strom eine Verbindung zum Golf von Mexiko schaffen, wo er die Mündung vermutete. Sonnenkönig Louis XIV. unterstützte den Entdecker und gab ihm den offiziellen Auftrag, Gebiete für die Krone in Besitz zu nehmen und neue Forts zu gründen. Anfang 1682 brach La Salle auf. Die Expedition startete zunächst mit Schlitten auf dem zugefrorenen Illinois River. Als sie den Mississippi erreichten, stiegen die Teilnehmer auf Kanus um. Im April kamen die Franzosen an der Mündung an – sie hatten den Golf von Mexiko erreicht. Am 9. April 1682 nahm La Salle alle Gebiete, die an den Mississippi grenzten, für Frankreich in Besitz. Zu Ehren des Königs nannte er die Region „La Louisiane“– ein Vorläufer des heutigen US-Bundesstaats Louisiana, der allerdings deutlich kleiner ist als das damals beanspruchte Gebiet. Eine spätere Expedition La Salles scheiterte. 1687 starb der Entdecker in Texas. Er hatte dort das Fort St. Louis gegründet und wurde vermutlich von Teilnehmern seiner Expedition getötet.