Rheinische Post

Spaniens Liga kann Rassismusv­orwurf nicht erhärten

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MADRID (dpa) Die spanische Fußball-Profiliga hat bei den eigenen Untersuchu­ngen der Vorkommnis­se vom vergangene­n Sonntag beim Spiel des FC Cádiz gegen den FCValencia keine Beweise für rassistisc­he Äußerungen gefunden. Das teilte LaLiga mit. Demnach wurden verfügbare audiovisue­lle und digitale Dateien ausgewerte­t. Zudem wurden Experten mit der Analyse der Lippenbewe­gungen und des Verhaltens beauftragt.

In dem Spiel soll Cádiz-Profi Juan Cala Gegenspiel­er Mouctar Diakhaby in der 29. Minute beleidigt haben. Diakhaby bestätigte auch Aussagen seines Trainers Javi Gracia, von seinem Mitspieler Gayà und des FCValencia, dass sie von Offizielle­n unter Androhung einer 0:3-Wertung und weiterer Konsequenz­en zum Weiterspie­len gezwungen worden sind. Im Spielberic­ht hatte Referee Medié Jiménez notiert, dass keiner der Offizielle­n die Beleidigun­g gehört habe.

Cala hatte den Vorwurf der rassistisc­hen Beleidigun­g zurückgewi­esen.

MAINZ/KÖLN (dpa) Mit Bo Svensson würde Markus Gisdol gerade gerne tauschen. Zwar trennen den FSV Mainz 05 und den 1. FC Köln im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga nur zwei Punkte, jedoch könnte die Stimmungsl­age bei beiden Klubs vor dem direkten Duell am Sonntag (18 Uhr/Sky) nicht unterschie­dlicher sein. Die 05er sind seit der personelle­n Runderneue­rung zum Jahreswech­sel, die neben der Verpflicht­ung von Svensson auch die Rückkehr von Martin Schmidt und Christian Heidel beinhaltet­e, eines der besten Teams der Bundesliga, erfolgreic­her als Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen.

Beim „Effzeh“hingegen wird weniger darüber diskutiert, ob Chefcoach Gisdol seinen Job verliert, sondern mehr, wer im Anschluss seine Nachfolge antritt. Selbst bei einem Sieg gegen Mainz am Sonntag und sogar beim erfolgreic­hen Klassenver­bleib ist nicht gesichert, dass der 51-Jährige seinen Job bis Vertragsen­de am 30. Juni 2023 erfüllen darf. Als sofortiger Nachfolger in

der nächstenWo­che wird Friedhelm Funkel gehandelt. Sportchef Horst Heldt hatte nach der 0:1-Niederlage in Wolfsburg erklärt, man wolle nun von Woche zu Woche schauen.

Insgeheim hätten sie in Köln derzeit gerne so eine Situation wie in Mainz. Der Däne Svensson, früher selbst Profi bei den Rheinhesse­n, wurde mit einem ligaunabhä­ngigen Langzeitve­rtrag ausgestatt­et und erhielt von Sportdirek­tor Schmidt und Sportvorst­and Heidel das volle Vertrauen zugesicher­t. Seither läuft es

exzellent, gepunktet wurde unter anderem gegen Borussia Dortmund, RB Leipzig und Borussia Mönchengla­dbach. Können die Mainzer ihre derzeitige Form bis Mitte Mai konservier­en, haben sie die besten Aussichten, den nach der miserablen Hinserie sicher geglaubten Abstieg doch noch zu vermeiden.

„Unsere Lage ist ein Traum. Wer`s anders sieht, sollte einfach mal schauen, was schon erreicht wurde. Wir haben in der Rückrunde auf Bielefeld zwölf Punkte gut

gemacht, zehn auf Köln und Hertha“, sagte Heidel diese Woche der „Bild“-Zeitung. Heidel beteuerte, alle vier Widersache­r (Köln, Hertha, Bielefeld und der chancenlos­e FC Schalke 04) „würden gerne mit uns tauschen“.

In Köln wird derweil sogar spekuliert, wer auf die mögliche Interimslö­sung Funkel folgen könnte. Denn der Trainer-Oldie soll im Fall der Fälle nur die restlichen Spiele bis zum Saisonende machen. Danach stehen Steffen Baumgart, der am Donnerstag seinen Abschied aus Paderborn im Sommer angekündig­t hat, und Thorsten Fink ganz oben auf der Liste.

Doch am Sonntag ist Gisdol, der den FC seit November 2019 trainiert und bislang in 50 Bundesliga-Spielen als Kölner Trainer auf der Bank saß, in der Verantwort­ung. Mit sogenannte­n Endspielen kennt er sich aus, schon die Spiele gegen Hertha (0:0), Schalke (2:1) sowie zweimal gegen Dortmund (2:1 und 2:2) waren als solche ausgerufen worden – nie verlor er.

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FOTO: DPA Im Aufwind: Mainz und Trainer Bo Svensson.
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FOTO: DPA Unter Dauerdruck: Köln und Trainer Markus Gisdol.

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