Rheinische Post

Düsseldorf wird nicht zur Modellkomm­une

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Die Landeshaup­tstadt wird nicht unter den Modellkomm­unen sein, in denen es in den kommendenW­ochen testweise Corona-Lockerunge­n gibt. Der nordrhein-westfälisc­he Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) gab am Freitag die Städte bekannt, die an dem Versuch teilnehmen. Düsseldorf ist nicht darunter. Insgesamt hatten sich 21 Kreise und 25 Städte beworben, den Zuschlag bekamen unter anderem Köln, Münster und Mönchengla­dbach. „Das ist sehr schade, denn wir hätten einen guten Beitrag leisten können“, sagte Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) in einer ersten Reaktion. „Leider scheinen bisherige Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung bei der Auswahl für Einzelproj­ekte in verschiede­nen Kommunen aber keine Rolle gespielt zu haben.“

Keller kündigte an, man werde trotzdem weiter an verantwort­ungsvollen Öffnungssz­enarien arbeiten und so viel ermögliche­n, wie es geht – „sofern die Infektions­zahlen und die Lage in den Kliniken es zulässt“. Mit dem Hinweis auf die Erfolge in der Pandemie-Bekämpfung dürfte etwa die Tatsache gemeint sein, dass Düsseldorf bei der Wocheninzi­denz deutlich unter anderen Städten liegt. Am Freitag hatte der Wert die 100 knapp überschrit­ten, zuvor aber darunter gelegen.

Andere ausgewählt­e Kommunen weisen höhere Werte auf, in Köln etwa lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Freitag bei 135,2 – seit Mitte März hat sie die 100 nicht unterschri­tten. Gründe für die Nicht-Berücksich­tigung Düsseldorf­s wurden bei der Bekanntgab­e nicht genannt. Das Ministeriu­m nennt aber als Eigenschaf­t der Modellproj­ekte, dass in den Gesundheit­sämtern zur Nachverfol­gung die Software Sormas aktiv eingesetzt wird. Das ist in Düsseldorf nicht der Fall.

Die Stadtspitz­e hatte sich in der vergangene­n Woche zudem überrascht von der kurzfristi­gen Vorgabe des Landes NRW gezeigt, nach der die Modellkomm­unen jeweils nur konkret in einzelnen Bereichen Öffnungsko­nzepte angehen sollten.

Die Verantwort­lichen der Stadt hätten eine recht dicke Bewerbungs­mappe auf verschiede­nen Feldern vorbereite­t, die man nun entspreche­nd abspecken müsse, hieß es aus dem Rathaus.

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