Schauspielhaus: Debatte um Konsequenzen
DÜSSELDORF (kus) Die Vorfälle am Schauspielhaus haben erneut Politiker auf den Plan gerufen. Der FDP-Kreisverband wird in seiner Hauptausschuss-Sitzung am 27. April über einen Antrag beraten, der sich gegen Antisemitismus und die BDS-Bewegung wendet. Er fordert unter anderem ein Einschreiten gegen die sogenannte Kultur-Initiative „GG 5.3 Weltoffenheit“. Diese rufe dazu auf, „einen offenen Dialog mit der antisemitischen BDS-Bewegung und ihren Anhängern anzustreben“. Wegen dieser Initiative zeigten sich „große Organisationen wie der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie Antisemitismusbeauftragte von Stadt und Land erschüttert“. Auch das Schauspielhaus Düsseldorf, das Tanzhaus NRW und das Forum Freies Theater haben sich der umstrittenen Initiative angeschlossen.
Julian Detering (FDP), Vize-Bezirksbürgermeister im Düsseldorfer Osten, ist Initiator des Antrags. Er sagt: „Das Schauspielhaus ist kein privater Verein, sondern eine städtische Einrichtung. Es muss seiner Verantwortung gerecht werden, die Demokratie und seine Mitarbeitenden zu schützen.“Detering sieht OB Stephan Keller gefordert: „Er muss einen runden Tisch einberufen und klar formulieren, dass wir in unserer Stadt keine Veranstaltungen der BDS-Bewegung oder von Gruppierungen, die deren Ziele aktiv verfolgen, unterstützen.“Die SPD pocht darauf, dass die Führungsgremien des Schauspielhauses auf den Prüfstand gehörten:„Der Auftrag der externen Untersuchung, die nun ansteht, muss auch Empfehlungen für eine Strukturreform umfassen, von denen auch andere Kultureinrichtungen profitieren sollen.“Die Fälle deuteten darauf hin, dass es am Schauspielhaus ein grundsätzliches Problem gebe, das systematisch angegangen werden müsse.