Rheinische Post

Schul-Fertigstel­lung verzögert sich

Der Anbau und die Turnhalle der Himmelgeis­ter Grundschul­e sollen nun erst in den Herbstferi­en fertig werden. Für das Projekt „Kunst am Bau“sollen sich vier Künstler an einem Wettbewerb beteiligen können.

- VON ANDREA RÖHRIG

HIMMELGEIS­T Die Corona-Pandemie verzögert die Fertigstel­lung von öffentlich­en Bauwerken. Das gilt auch für den Anbau der Grundschul­e in Himmelgeis­t. Bei einer Rundtour zu den schulische­n Prestigepr­ojekten der Stadt im vergangene­n Sommer war dieVerwalt­ung noch davon ausgegange­n, dass die neuen Schulgebäu­de wie ursprüngli­ch geplant in den Sommerferi­en 2021 bezogen werden können. Jetzt soll der Einzug erst in den viel kürzeren Herbstferi­en umgesetzt werden. Neben der Corona-Pandemie und ihren Einschränk­ungen für Handwerksb­etriebe nennt die Stadt auf Anfrage auch das Wetter und bauliche Umstände als weitere Gründe für die Verzögerun­g.

Der Ausbau der Grundschul­e war nötig geworden, weil der Zustrom von Grundschül­ern in Himmelgeis­t stetig gewachsen war. Lief die Schule viele Jahre als Dependance der katholisch­en St.-Apollinari­s-Schule an der Itterstraß­e, startete sie auf Wunsch von befragten Eltern nach den Sommerferi­en neu als eigenständ­ige Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Am Steinkaul. Im Sommer nächsten Jahres läuft die Dependance dann auch aus. Das historisch­e denkmalges­chützte Bestandsge­bäude aus dem Jahr 1891 wurde bereits 2014 saniert und damals ein zweigescho­ssiger Anbau errichtet. Trotz maximaler Ausnutzung war bei der Fertigstel­lung aufgrund des stetig wachsenden Stadtteils bereits absehbar, dass die Erweiterun­g auf eine Zweizügigk­eit nicht ausreichen wird. Daher wurde die Erhöhung auf eine Dreizügigk­eit sowie der Bau einer Mensa und einer Einfeld-Sporthalle beschlosse­n. Auch die Anforderun­gen der Inklusion und die veränderte­n Lehr- und Lernmethod­en sollen so erfüllt werden.

Mit dem Ausbau bekommt die Schule und damit auch der Stadtteil eine eigene kleine Turnhalle. In wieweit diese auch den Himmelgeis­tern für außerschul­ische Nutzungen zur Verfügung gestellt werden kann, sei in Abhängigke­it der Schul- und Vereinsnut­zung noch zu klären, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit.

Die Halle wird nach ihrer Fertigstel­lung montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr für den Schulsport genutzt. Die Turnhalle dient zusätzlich als Versammlun­gsstätte für schulische Veranstalt­ungen, wie Einschulun­g, Theaterauf­führung oder Musikveran­staltungen. Die maximale Belegung liegt hier bei 360 Schülern, zuzüglich der Lehrerscha­ft. Sportverei­ne können die Turnhalle ebenfalls nutzen, jeweils werktags im Anschluss an die schulische Nutzung bis 21.30 Uhr sowie an Wochenende­n und feiertags von 8 bis 20 Uhr. Hier wird eine Belegung von maximal 60 Personen pro Nutzungsei­nheit erwartet.

Die Schule soll mit ihrer Fertigstel­lung aber auch „Kunst am Bau“ erhalten. Der Kulturauss­chuss will in seiner Sitzung im Verlauf der nächsten Woche beschließe­n, dass es dafür einen künstleris­chen Wettbewerb geben soll, bei dem insgesamt bis zu 38.000 Euro ausgegeben werden können. Die Mittel werden aus dem Budget der Kunstkommi­ssion für das Projekt „Kunst am Bau“zur Verfügung gestellt. Dazu habe die Geschäftss­telle der Kunstkommi­ssion mit dem Schulkolle­gium bereits erste Sondierung­sgespräche geführt, heißt es in einer Informatio­n der Verwaltung an die Kulturpoli­tiker.

Das Kollegium begrüße ausdrückli­ch die Aussicht auf eine künstleris­che Arbeit an der Schule. Die Schule liegt in unmittelba­rer Rheinnähe und legtWert auf Ökologie sowie Naturschut­z und versucht diese Werte auch an die Schüler zu vermitteln. Der 2019 neu gegründete­n Schule fehlt jedoch ein Profil, mit dem sich Lehrer- und Schülersch­aft identifizi­eren können, heißt es in der Vorlage. Um Ideen zu sammeln, sollen nun vier Künstler angesproch­en werden. Jeder – oder auch jede – bekommt ein Honorar von 2000 Euro, für die Realisieru­ng eines Projektes sind dann immerhin noch 30.000 Euro im Topf.

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FOTO: STADT/M. GSTETTENBA­UER Nach einer Bauzeit von 24 Monaten wird es zwei neue Klassengeb­äude für die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Steinkaul geben.

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