Und doch geht noch was
Eigentlich geht nichts mehr. Jeder hat in der Corona-Zeit mit sich selbst genug zu tun. Existenzängste tun sich auf: Kann ich durchhalten, bis ich mein Geschäft wieder regulär öffnen darf? Wie komme ich zurecht, wenn ich länger kurzarbeiten muss, gar meinen Arbeitsplatz verlieren könnte?
Stress im Homeoffice und die Sehnsucht danach, endlich einmal wieder mit den Kolleginnen und Kollegen einen Kaffee zu trinken, Freunde und Verwandte zu treffen. Von Besuchen der Eltern oder der auswärts wohnenden Kindern gar nicht zu reden. Die sozialen Kontakte sind stark eingeschränkt, dabei leben wir doch von ihnen. Alles nicht so einfach.
Und doch geht noch was. An vielen Stellen in unserer Stadt wird der Zusammenhalt der Menschen untereinander sichtbar, auch und besonders jetzt während der Corona-Pandemie. Das zeigt sich vor allem im freiwilligen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. Sie kaufen für den betagten Nachbarn ein, fahren ihn zum Arzt oder zum Impfzentrum, kochen Suppe für den Gutenachtbus oder engagieren sich bei Lebensmittelausgaben wie der Tafel für Bedürftige.
All das hilft. Ehrenamtliches Engagement ist eine Riesensache, muss aber nicht immer ein Riesenaufwand sein. Kinder bei den Schularbeiten unterstützen oder einfach mit einsamen, allein lebenden Menschen sprechen. Auch das hilft, auch das ist freiwilliges Engagement.
Freiwilliges Engagement hält die Gesellschaft zusammen, hat den Nächsten im Blick. Das ist aller Ehren wert. Ohne Ehrenamtliche würde die Gesellschaft verkümmern, der Zusammenhalt ginge verloren. Dabei ist er gerade jetzt so wichtig, nicht nur wegen den Corona-Auflagen, sondern auch um der Vereinsamung im Internet entgegenzuwirken. Wem dort 1000 „Freunde“folgen, der kann trotzdem einsam sein.
Freiwilliges Engagement wird in unserer Stadt, in unserem Land großgeschrieben. Besonders an Tagen wie diesen. Das stimmt zuversichtlich – auch über die Corona-Tage hinaus.