Das Ende der Montagsspiele
Fanvertreter freuen sich über das Auslaufen des Spieltermins in der Bundesliga.
SINSHEIM (dpa) Sig Zelt von der Organisation„Pro Fans“wertet die Abschaffung der Montagsspiele in der Fußball-Bundesliga nur als Teilerfolg. „Es ist ein Hoffnungsschimmer, aber nicht sehr viel mehr“, sagte der Sprecher des Interessenbündnisses verschiedener Fan- und Ultragruppen der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Partie TSG 1899 Hoffenheim gegen Bayer Leverkusen am Montag (20.30 Uhr/ Dazn, war nicht beendet, als diese Zeitung produziert wurde) ist die zumindest vorerst letzte dieser Ansetzung in der Bundesliga. Von der kommenden Saison an sollen die
Spieltage am Sonntagabend abgeschlossen werden, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) 2018 beschlossen hatte.
Die Montagsspiele waren zur Saison 2017/2018 eingeführt worden – vorrangig, um die Europa-League-Starter zu entlasten, so argumentierte die DFL damals. In Fankreisen riefen sie von Anfang an Proteste hervor und wurde zu einem Politikum. Die Proteste hätten „sicher zur Abschaffung dieser Spiele beigetragen“, sagte Zelt, „der ausschlaggebende Grund dürfte in meinen Augen aber gewesen sein, dass sie der Attraktivität des Fußballs und seiner Vermarktung nicht unbedingt zuträglich gewesen sein dürften.“Angesichts weiter Reisen und dafür nötiger Urlaubstage seien Spiele am Sonntag um 19.30 Uhr nur „bedingt besser“.
Die Proteste der letzten Jahren hätten „Eindruck hinterlassen“, sagte Zelt. „Sie fehlen uns in der aktuellen Zeit der Geisterspiele als Ausdrucksmittel.“Generell hält er die Berücksichtigung von Faninteressen aber für begrenzt. „Wenn ich mir beispielsweise die neue Champions-League-Reform anschaue, scheint von der Demut, die zu Beginn dieser Krise im Profifußball beschworen wurde, nicht mehr viel übrig zu sein. Die Chance, in diesen exklusiven Kreis, der da mitspielt, reinzukommen, wird immer kleiner.“
Es gebe seinem Befinden nach „nicht wenige, die befürchten, dass nicht alle Fans nach Corona in die Stadien zurückkehren, weil sie nicht davon überzeugt sind, dass der Profifußball noch das hergibt, woran ihr Herz hängt“, sagte Zelt.