Rheinische Post

DEG lässt Punkte in Nürnberg liegen

Die Düsseldorf­er holen einen Drei-Tore-Rückstand auf, verlieren dann aber nach Penaltysch­ießen.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Wer etwas über Frustbewäl­tigung lernen wollte, war am Montagaben­d in Nürnberg richtig. Da gab es ausreichen­d Anschauung­smaterial. Marco Nowak trottete genervt zur Bank, Max Kammerer schaute ungläubig ins Leere, Nicolas Geitner schlug wütend seinen Schläger aufs Eis. Denn es war ja wirklich nicht zu fassen, was da gerade mit der Düsseldorf­er EG passierte. Das zweite Drittel im Spiel bei den Ice Tigers hatte gerade erst begonnen, aber die Gastgeber durften bereits zum vierten Mal jubeln.Weil bei der DEG alles schief ging. Hier ein Stellungsf­ehler, da ein verlorener Zweikampf, hier ein Fehlpass, da einer, der über den Puck schlägt. Das Ergebnis: vier Gegentore in vier Minuten. Beim Tabellenle­tzten.

Gut eineinhalb Stunden später war die Laune nur marginal besser. Zwar kämpfte sich die DEG zurück und holte einen Punkt, aber das konnte kaum darüber hinwegtäus­chen, dass der Ausflug nach Nürnberg eine Enttäuschu­ng war. Am Ende verloren die Düsseldorf­er mit 5:6 nach Penaltysch­ießen und stehen damit nur auf Rang fünf der Nordgruppe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Entschiede­n ist noch lange nichts. Obwohl die Hauptrunde bereits diese Woche endet. Aber der Kampf um die Playoff-Ränge ist nun mal spannend wie lange nicht. Im Norden streiten sich vier Teams um zwei Plätze. Eins davon ist die DEG, die zuletzt zwar fleißig punktete, aber eben nicht gegen die Konkurrent­en, weil nicht mehr innerhalb der Gruppe gespielt wird. So musste die DEG am Sonntag tatenlos zusehen, wie die Tabellenna­chbarn munter Spiele gewannen. Köln in Straubing, Iserlohn in Augsburg. Danach waren die Düsseldorf­er wieder raus aus den Playoff-Rängen.

Am Montag nun die nächste schlechte Nachricht, Wolfsburg schlug Ingolstadt 6:3. Hinzu kam das eigene Spiel. „Wir haben Fehler gemacht, die man nicht machen darf, vor allem jetzt in der Endphase der Saison“, sagte Stürmer Alexander Karachun, dessen Team gut ins Spiel gekommen war. Er selbst, Alexander Barta und Daniel Fischbuch hatten gute Chancen. Zwar tauchten auch die Nürnberger gefährlich vor dem DEG-Tor auf, aber als Kammerer kurz vor Drittelend­e das 0:1 erzielte, war das nicht unverdient.

Umso unverständ­licher war dann der Komplettei­nbruch zu Beginn des Mittelabsc­hnitts mit vier Gegentoren in vier Minuten. Doch wenn die DEG in diesen Tagen eins auszeichne­t, dann ist es ihre Moral. Schon gegen Ingolstadt und Mannheim holte sie Rückstände auf, nun in Nürnberg glich sie noch im zweiten Drittel aus, weil Victor Svensson, Alexander Ehl und Daniel Fischbuch ihrerseits nur sechseinha­lb Minuten für drei Treffer brauchten. 0:1, 4:1, 4:4 – das war spektakulä­r, aber auf extrem bescheiden­en Niveau.

Viel besser wurde es auch danach nicht, aber es fielen nur noch zwei Tore. Erst brachte Jerome Flaake die DEG in Überzahl in Führung, zehn Minuten vor Ende glichen die Gastgeber aus. Danach gab es zwar noch Chancen, Barta traf in der Verlängeru­ng den Pfosten, aber für die Entscheidu­ng sorgte erst Daniel Schmölz im Penaltysch­ießen. Das einzig Gute aus Sicht der DEG: Schon am Dienstag (18.30 Uhr) kann sie es in Augsburg besser machen.

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FOTO: IMAGO Nürnbergs Brett Pollock (l.) im Duell mit DEG-Spieler Jan Brejcak.

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