In diesen Berufen wird jetzt geimpft
Die Impfkampagne wird auf Unternehmen der kritischen Infrastruktur ausgeweitet. Stadtwerke und Stadtentwässerungsbetrieb haben nun eine Gruppe von Angestellten ausgewählt.
Die Impfkampagne wird ausgeweitet. Stadtwerke und Stadtentwässerungsbetrieb haben nun eine Gruppe von Angestellten ausgewählt.
DÜSSELDORF Die Stadt hat die Stadtwerke und den Stadtentwässerungsbetrieb für eine bevorzugte Impfung der Mitarbeiter ausgewählt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist jetzt eigentlich neu? Zum ersten Mal werden Berufsgruppen aus der Priorisierungsgruppe 3 in die Terminvergabe des Impfzentrums mit aufgenommen. Sie müssen zu Einrichtungen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur gehören. Aus der waren bislang in Gruppe 1 und 2 etwa Erzieher, Lehrer, Polizisten, Feuerwehrleute und medizinisches Personal geimpft worden.
Nach welchen Kriterien wurden die neu zu impfenden Mitarbeiter ausgewählt? Die Entscheidung der Stadt für Stadtwerke und Stadtentwässerungsbetrieb ist nicht näher begründet worden. Eine Auswahl musste jedoch getroffen werden, da der Kreis der Unternehmen und Mitarbeiter ansonsten zu groß wäre. Bei den Stadtwerken hatte man die Entscheidung offenbar nicht kommen sehen. Sprecherin Yvonne Hofer sagt, dass man „die Presseberichterstattung von Freitag überrascht und sehr positiv aufgenommen“habe.
Für die nächsten Schritte fällt die Vorgabe des Bundes recht allgemein aus. Von „Personen in besonders relevanter Position“ist lediglich die Rede. Hofer führt für die Stadtwerke aus, dass in der Branche allerdings Einigkeit darüber bestehe, „dass dies insbesondere Personen sind, deren Ausfall erhebliche Folgen für die Aufrechterhaltung systemrelevanter Prozesse“hätte. Nun sei unter Beteiligung des firmeneigenen Arbeitsschutz- und Gesundheitsmanagements die Auswahl getroffen worden. Es geht also keinesfalls um die gesamte Belegschaft der nun beim Impfen bevorzugten Unternehmen.
Für welche Positionen in den Betrieben wird jetzt bevorzugt geimpft? Die Stadtwerke haben sich laut Hofer für Mitarbeiter der Kraft- und Wasserwerke, der Müllverbrennungsanlage, der Leitstelle der Netzgesellschaft und der mobilen Entstördienste entschieden. „Sie sind unverzichtbar, um die Versorgungssicherheit in Düsseldorf aufrechterhalten zu können.“Auch die Stadt nennt als Beispiel den Entstörungsdienst beim Stadtentwässerungsbetrieb (ein städtischer Eigenbetrieb). Ein Stadtsprecher verweist zudem auf weitere „besonders relevante Bereiche“.
Wie groß wird die zu impfende Gruppe? Bei den Stadtwerken sind laut Hofer rund 300 Personen bestimmt worden. Sie seien angeschrieben worden, um die Impfbereitschaft abzufragen. Die Stadt macht keine näheren Angaben zur Auswahl beim Stadtentwässerungsbetrieb.
Wie läuft die Terminvergabe? Die von den beiden Betrieben bestimmten Mitarbeiter werden von der Stadt gelistet, um sie für die Verteilung von „Restimpfdosen“anzusprechen, falls etwa Termine abgesagt wurden. Laut Stadt handelt es sich meist um drei bis vier Dosen täglich.
Welche Unternehmen zählen in Düsseldorf zur erweiterten kritischen Infrastruktur? Es geht um Unternehmen folgender Bereiche: Apothekenwesen, Pharmawirtschaft, Bestattungswesen, Er-nährungswirtschaft, Wasser- und Energieversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft, Transportund Verkehrswesen sowie Informationstechnik und Telekommunikationswesen. Das heißt: Zum Beispiel auch Rheinbahn und Awista gehören dazu.
Eine Übersicht über sämtliche Sektoren findet sich im Internet unter www.akdus.de. Über das Portal erfolgt seit einem Jahr die Akkreditierung der Unternehmen, Behörden und Organisationen der kritischen Infrastruktur.
Welche Unternehmen sind als nächstes dran? Dazu macht die Stadt keine Angaben. Das werde zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt, heißt es auf Nachfrage. Nach welchen Kriterien ausgewählt wird, blieb unbeantwortet.