Studie: 42 Prozent der Stellen in NRW sind nur befristet
DÜSSELDORF( maxi) NRW hat einen höheren Anteil zeitlich befristeter Stellen als die Bundesrepublik. Das geht aus einer Studie des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Von den 386.000 Neueinstellungen, die es in NRW im zweiten Quartal 2020 gab, waren knapp 164.000 befristet – ein Anteil von 42,4 Prozent. Damit liegt NRW über dem Bundesschnitt von 39,4 Prozent. Auf den höchsten Anteil in der Region kam Köln mit 61,4 Prozent. Ebenfalls über dem Schnitt lagen die Städte Bonn (51,4), Aachen (51,2), Mönchengladbach (51,7) und Krefeld (46). Darunter waren dagegen Düsseldorf (39,3), Essen (34,1) und Duisburg (37,1).
Kritik kam von der IG Bau, die die Zahlen bei der Böckler-Stiftung beauftragt hatte. „Wenn jede zweite Neueinstellung ein Verfallsdatum hat, ist auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt etwas aus dem Ruder gelaufen. Die Coronavirus-Pandemie hat für befristet Beschäftigte oft dramatische Folgen. In der Krise lassen viele Firmen Arbeitsverträge auslaufen“, sagte IG-Bau-Chef Robert Feiger. Er forderte CDU/CSU dazu auf, ihre Blockadehaltung gegen das von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplante Gesetz zur Begrenzung befristeter Arbeitsverhältnisse rasch aufzugeben, damit es noch in den kommendenWochen vom Bundestag auf den Weg gebracht werden könne.