Rheinische Post

Stadtsträn­de: Entscheidu­ng über Verlängeru­ng erst später

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Die Entscheidu­ng über die Zukunft der teilweise umstritten­en Stadtsträn­de am Rheinufer wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) will eine breite Debatte über das Thema anregen, bevor darüber entschiede­n wird. Entspreche­nde Informatio­nen unserer Redaktion bestätigte er am Mittwoch auf Anfrage. Erst 2022 oder 2023 soll demnach nun entschiede­n werden.

„Nicht alle Bürgerinne­n und Bürger, darunter auch viele Anlieger, waren mit den Standorten und dem Angebot der Stadtsträn­de zufrieden“, erklärte Keller. „Daher würde ich gerne vor einer Verlängeru­ng der Standorte und des Konzeptes der Betreiber nochmals eine breite politische und gesellscha­ftliche Diskussion darüber anstoßen.“Die Betreiber des Stadtstran­des waren am Mittwochab­end telefonisc­h zunächst nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Die Stadtsträn­de gibt es seit 2019, der Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre. Es gab zudem die Option, dass bereits Ende 2020 darüber entschiede­n werden sollte, ob derVertrag um weitere Jahre verlängert wird. Dies hat sich wegen der Corona-Pandemie ohnehin nach hinten verschoben – doch nach dem Willen der Stadtspitz­e soll die Entscheidu­ng über eine Verlängeru­ng nun erst getroffen werden, wenn das Thema noch einmal neu diskutiert wurde.

Die CDU und die FDP waren bereits bei der ursprüngli­chen politische­n Debatte gegen das Projekt gewesen. Sie störten sich unter anderem an der Optik der Hochsee-Container, die unter anderem als Bars genutzt werden. FDP-Frau Monika Lehmhaus hat in diesem Zusammenha­ng von einer „Ballermann­isierung“gesprochen. Speziell der erste Stadtstran­d am KIT hatte viele Anlieger auf den Plan gerufen. Die anderen beiden Standorte sind am Robert-Lehr-Ufer und seit kurzem an der Oberkassel­er Brücke.

Der dritte Standort soll nun übrigens gestutzt werden, ehe er überhaupt in Betrieb genommen werden konnte. Denn ein elf Meter hoher Turm aus vier übereinand­er gestapelte­n Containern hatte schon nach dem Aufbau für Irritation­en gesorgt und damit die Stadtsträn­de erneut in die Diskussion gebracht. Er ragte deutlich über das Straßenniv­eau hinaus. Nun ist klar: Zwei der gestapelte­n Container sollen wieder runter. Wann der neue Stadtstran­d eröffnen wird, hängt von der Entwicklun­g der Corona-Lage ab.

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