Großes Hotel an der Kreuzstraße geplant
Der Hamburger Investor B&L möchte an der Ecke Steinstraße ein Hotel mit 340 Zimmern und Büros errichten. Die Fachpolitiker fordern eine Nachbesserung der Pläne und lehnten die Bauvoranfage ab.
STADTMITTE In der Innenstadt bahnt sich das nächste Großprojekt an. Für die Ecke Kreuz-/Steinstraße werden zwei Neubauten geplant, die ein Hotel mit 340 Zimmern, Büros, Gewerbeeinheiten und auch Wohnungen aufnehmen sollen. Investor ist die Hamburger B&L-Gruppe, die auch Teileigentümerin beim Kö-Bogen II ist (Ingenhoven-Tal). Der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven plant nun auch die Neubauten, für die ehemalige Verwaltungsgebäude der Berufsgenossenschaft Holz und Metall abgerissen werden sollen. Der Planungsausschuss ist mit den bisherigen Ideen jedoch nicht einverstanden und fordert eine Nachbesserung.
Christoph Ingenhoven hatte zunächst ein Hochhaus geplant, das beinahe die Höhe der benachbarten Landeszentralbank erreicht hätte. Mit dem nur wenige Meter entfernten Sparkassen-Hochhaus wäre ein Dreiklang entstanden, den aber die Mitglieder des Düsseldorfer Hochhausbeirates nicht haben wollten. Die Idee wurde abgelehnt; Ingenhoven entwickelte einen neuen und weniger hohen Entwurf, der nun Grundlage für die weiteren Planungen ist. Aber auch dieser stieß im Ausschuss auf Kritik. Frank Schulz (Grüne), der selbst als Stadtplaner in Mönchengladbach arbeitet und vom Fach ist, rüffelte den Entwickler, da dieser die bereits in der Bezirksvertretung formulierte Kritik nicht aufgenommen habe.
Was plant der Entwickler aktuell? Vorgesehen ist an der Ecke Kreuz-/ Steinstraße ein zwölfgeschossiges Bürogebäude mit Gewerbeeinheiten. Es ist 47 Meter hoch, die Gewerbeflächen sollen im Erdgeschoss entstehen. Für die Kreuzstraße gegenüber (Ecke Bismarckstraße) ist an ein achtgeschossiges Hotel- und Wohngebäude mit einer zweigeschossigen Tiefgarage vorgesehen. Diese soll 170 Plätze haben. Hinzu kommt ein bis zu fünfgeschossiger rückwärtiger Anbau. Diesen kritisierte Schulz ebenso wie die Massivität dieses langgestreckten Baukörpers. Er befürchtet negative Auswirkungen auf die benachbarte Wohnbebauung und bot an, dass die Politiker im persönlichen Gespräch mit Ingenhoven Alternativen der Gestaltung erörtern könnten.
Sämtliche Dachflächen der Gebäude sollen intensiv begrünt und mit Baum- oder Buschbepflanzungen versehen werden. Auch hier hatten die Ausschussmitglieder viele Nachfragen; der Ausschussvorsitzende Alexander Fils (CDU) brach jedoch eine Lanze für Ingenhoven, der mit dem begrünten Geschäftshaus am Gustaf-Gründgens-Platz gezeigt habe, dass er das Thema beispielhaft umzusetzen verstehe.
Der Entwickler B&L muss also noch einmal an den Plan heran. Die Fertigstellung des Projekts hat er bereits von 2023 auf 2025 verschoben, nun muss er schauen, ob dieser Zeitplan bestehen bleiben kann. An seiner Idee, ein Hotel mit rund 340 Zimmern zu errichten, dürfte das jedoch nichts ändern, auch wenn beispielsweise die Fraktion SPD/Volt das Vorhaben schon wegen dieser Nutzung ablehnt.
Der Hotelbetreiber steht nach Auskunft von B&L bereits fest; das Unternehmen und sein Konzept werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Die viel diskutierte Übersättigung des Marktes durch zu viele neue Hotelprojekte spielt für B&L keine Rolle. Die Mikrolage mit Nähe zu Kö und Altstadt sei ebenso attraktiv wie das Hotelkonzept, sagte dazu ein Sprecher von B&L.