Géraldine Winter liefert Brunch in einer Box
Weil sie für ihr Leben gerne frühstückt, setzte die Marketing-Expertin nun diese Geschäftsidee um.
HAFEN Ihr Vater ist Elsässer, ihre Mutter Französin, da blieb es in Augen von Géraldine Winter wohl nicht aus, dass sie selber eine große Freundin des guten Essens wurde. „Das Frühstück hat bei uns zu Hause immer eine wichtige Rolle gespielt, vor allem am Wochenende. Sicher ist es so, dass besonders die Franzosen morgens in der Woche vielleicht nur ihren Croissant mit Butter essen, aber am Wochenende tischen sie ordentlich auf. So war das auch bei uns.“Mit frischen Brötchen und guten Gesprächen wuchs sie auf. „Es war das absolute Herzensprojekt meiner Mutter, den Tisch immer schön für uns zu decken und alles hübsch zu präsentieren.“
Eine ihrer Schulfreundinnen hatte im vergangenen Dezember Geburtstag. „Und wir fragten uns: Wo bestellen wir Frühstück? Die Lieferdienste führen das nicht in ihrem Programm. Dann habe ich mir überlegt: ich kann das doch auch. Ich kam mit gepackten Tüten beim meiner Freundin an, und so war eigentlich die Geschäftsidee geboren: Brunch Home.“Somit ist Géraldine Winter eine der Ersten, die so einen Service anbieten. „Beim mir ist alles nachhaltig, die Produkte kommen in Mehrweg-Gläsern, der Kakaolöffel ist aus Keksteig, die Frischkäsebällchen aus Humus macht sie selber, die Waffeln auch sowie das Müsli. Der Blätterteig für die Quiche kommt von der Bäckerei Bulle.
Die selbstgemachte Konfitüre ist besonders zuckerarm. Die Bioeier sind von einem Hof in Niederkassel. Im Internet bestellte sich Winter einen Stempel, so steht auf jedem Ei ihre Marke Brunch Home. Dazu gibt es Rohkost-Päkchen und Honig. Der Karton ist zu 100 Prozent kompostierbar.
Das Abi machte sie auf der Internationalen Schule in Kaiserswerth, dann studierte sie Marketing in Barcelona. Im Juli erst zog sie mit ihren beiden kleinen Kindern von Oberkassel nach Derendorf. Eigentlich arbeitet sie für eine große Möbelhauskette, doch im Moment befindet sie sich noch in Elternzeit. So konnte sie die Zeit nutzen, ihre Geschäftsidee in die Tat umsetzen.
Vor noch nicht einmal zwei Monaten startete sie ihr „Herzensprojekt“, und schon habe sie für jedes Wochenende Dutzende von Buchungen. Vieles macht Géraldine Winter selber. Für das Vorbereiten der Brunch-Box bucht sie sich noch in Küchen anderer Gastronomen ein – wie zum Beispiel bei Sam Keshvari im Ratatouille. In Stockum hat sie aber schon eine Produktionsküche in Aussicht. Und sie liefert auch noch selber aus. „Ich bin eine Amateurin“, sagt Winter scherzhaft. „Für eine Box brauche ich eineViertel Stunde.“Eines ist ihr schon aufgefallen: „Die Frauen bestellen die Brunch-Box, aber die Männer machen meistens die Tür auf.“Einen Plan fürs Sommerloch hat sie auch schon: Die Grill-Box. Info: www. brunchhome.de.