Rheinische Post

DEG fährt Achterbahn

Für Düsseldorf geht es wegen der veränderte­n Zählweise in der Tabelle auf und ab.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

Für die Düsseldorf­er EG und ihre Fans müssen sich die vergangene­n Tage angefühlt haben wie in einer Achterbahn. Da ging es auf und ab, manchmal sogar richtig steil, dass sich einem der Magen umdrehen konnte. Am Montag in Nürnberg kassierte die DEG nicht nur vier Tore in vier Minuten, sie schoss selbst auch drei binnen sechseinha­lb Minuten. Danach ging sie sogar in Führung, verlor am Ende trotzdem 5:6 nach Penaltysch­ießen, während die Konkurrenz fleißig Spiele gewann. Einen Tag später in Augsburg präsentier­te sich die DEG völlig anders, feierte beim 7:1 den höchsten Saisonsieg und durfte als Tabellenvi­erte zufrieden in den Bus steigen. Nur um auf der Fahrt dann zu sehen, wie Wolfsburg und Iserlohn ebenfalls gewinnen.

Deswegen stehen die Düsseldorf­er wenige Tage vor dem Ende der Hauptrunde wieder auf Rang fünf der Nordgruppe der Deutschen Eishockey-Liga. Und damit außerhalb der Play-off-Plätze. Das kann sich wieder ändern, zwei Spiele stehen noch aus, am Freitag daheim gegen Augsburg, am Sonntag in München. Doch wie viele Punkte es braucht, damit die DEG-Saison nicht bereits diese Woche vorbei ist, weiß niemand. Was nicht nur daran liegt, dass Vorhersage­n derzeit ohnehin nichts taugen, weil Außenseite­rsiege längst keine Seltenheit mehr sind. Das liegt vor allem an der Corona-Saison mit ihren regionalen Gruppen und ihrer veränderte­n Zählweise der Tabelle.

Erstens spielen dieTeams aus dem Norden gerade ausschließ­lich gegen die aus dem Süden, direkte Duelle gibt es nicht mehr. Also sagt DEG-Manager Niki Mondt: „Du steckst nicht drin. Du kannst nur deine eigenen Spiele gewinnen und hoffen, dass die anderen nicht gewinnen. Aber in letzter Zeit machen es uns die Ergebnisse der anderen nicht leichter.“

Zweitens – und jetzt wird es etwas komplizier­t – wird Hauptkonku­rrent Iserlohn Roosters am Ende ein Spiel weniger ausgetrage­n haben. Die Partien der Sauerlände­r über Ostern in Ingolstadt und Straubing wurden wegen eines positiven Corona-Tests abgesagt, aber nur das Spiel in Ingolstadt wird nachgeholt. Am Ende wird die DEG also 38 Spiele bestritten haben, die Roosters nur 37. Das hat zur Folge, dass die Tabelle nach Punkteschn­itt berechnet wird.

Aktuell steht Iserlohn bei 1,47 Zählern pro Spiel, die DEG hauchdünn dahinter bei 1,44. Wenn man so will, bekommen die Iserlohner an Ende der Hauptrunde noch mal knapp 1,5 Punkte dazu. Weswegen Niki Mond sich eine einfache Formel zurechtgel­egt hat: „Wir müssen am Sonntag zwei Punkte mehr als Iserlohn haben.“Aktuell hat die DEG genau das, aber sie muss den Abstand halten, obwohl sie nur noch zwei Spiele hat, Iserlohn aber drei.

Verteidige­r Bernhard Ebner hat längst aufgegeben, genauer in die Materie einzusteig­en: „Man kommt fast nicht mehr hinterher mit dem Ausrechnen, das ändert sich ja von Tag zuTag.“Hin und her, auf und ab – ein bisschen wie auf der Achterbahn.

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FOTO: HOMÜ Bernhard Ebner hat das Tabellenre­chnen aufgegeben.

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