Die Deutsche Bank ist in Düsseldorf auf Wachstumskurs
Während die Deutsche Bank bei ihrem Filialnetz wie berichtet auf Schrumpfkurs ist, bilanziert sie für das Jahr 2020 in Düsseldorf wirtschaftlich ein deutliches Wachstum. Das Geschäftsvolumen aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen betrug zum 31. Dezember 14,6 Milliarden Euro, das ist in Düsseldorf ein Plus von 4,9 Prozent. Die Zahl der Kunden in der Landeshauptstadt liegt bei 162.000.
Neben dieser guten Bilanz hat die Bank sich allerdings auch wie berichtet mit dem Betriebsrat geeinigt, dass bundesweit jede fünfte Filiale geschlossen werden soll. Was das für Düsseldorf heißt, ist allerdings offen. Ein Sprecher erklärt, dass nun zunächst einmal betroffene Mitarbeiter und Kunden informiert werden sollen. Ob überhaupt und – wenn ja – welche Filialen in der Landeshauptstadt betroffen sind, sagt der Sprecher nicht. Nur so viel: Die ausgewählten Standorte sollen im vierten Quartal des Jahres aufgegeben werden. In Düsseldorf gibt es insgesamt elf Filialen der Deutschen Bank.
Das Haus begründet den Schritt damit, dass die Kunden mehr und mehr auf das digitale Dienstleistungsangebot zurückgreifen würden. Auch in der Pandemie sei in der Region ein großer Zuwachs bei alternativen Beratungsangeboten wie vor allem dem Videochat festzustellen gewesen. Die App der Bank hat sich laut Pressemitteilung mittlerweile zum „am meisten genutzten digitalen Zugangsweg zur Bank“entwickelt, so seien die Nutzer- sowie die Zugriffszahlen um 35 Prozent gestiegen.
„Unser regionales Beratungscenter verzeichnete 2020 im Vergleich zum Vorjahr 24 Prozent mehr Produktabschlüsse über Video und Telefon“, sagt Stefan Märkl, Regionalleiter Privatkunden in der Region Nordwest. „Unser Filialgeschäft bleibt das Rückgrat, aber bei den digitalen Zugangswegen werden wir weitere, zum Teil deutliche Zuwächse sehen.“
Dazu passt, dass auch bargeldlose Bezahlverfahren imVerlauf der Pandemie einen Schub erhalten haben, auch bei der Deutschen Bank. Bei ihr kann jetzt sogar Apple Pay genutzt werden.„Wir gehörten zu den ersten Banken in Deutschland, die Apple Pay eingeführt haben. Auch bei diesem Bezahlverfahren erwarten wir einen Anstieg in den kommenden Jahren“, sagt Märkl.
Wie viele andere Geldinstitute hat auch die Deutsche Bank Negativzinsen eingeführt, und zwar bereits im Mai 2020. Die so genannten Verwahrentgelte gelten für Neukunden ab Einlagen von 100.000 Euro.
Bei Bestandskunden mit hohen Vermögen befindet man sich laut Bank im Dialog, „um passende Anlagealternativen oder Kompensationsmodelle zu vereinbaren“. Hier geht die Bank auch den Weg, Festgeldanlagen bei der Konkurrenz zu vermitteln. Das geht über die digitale Plattform„Deutsche Bank ZinsMarkt“. Laut Bank handelt es sich um„ausgewählte Festgeldangebote von Banken aus europäischen Kernländern“. Auch in Düsseldorf werde diese Form der Geldanlage gerade bei Neukunden stark nachgefragt.