Rheinische Post

Die Deutsche Bank ist in Düsseldorf auf Wachstumsk­urs

- VON ALEXANDER ESCH

Während die Deutsche Bank bei ihrem Filialnetz wie berichtet auf Schrumpfku­rs ist, bilanziert sie für das Jahr 2020 in Düsseldorf wirtschaft­lich ein deutliches Wachstum. Das Geschäftsv­olumen aus Krediten, Einlagen und Depotvolum­en betrug zum 31. Dezember 14,6 Milliarden Euro, das ist in Düsseldorf ein Plus von 4,9 Prozent. Die Zahl der Kunden in der Landeshaup­tstadt liegt bei 162.000.

Neben dieser guten Bilanz hat die Bank sich allerdings auch wie berichtet mit dem Betriebsra­t geeinigt, dass bundesweit jede fünfte Filiale geschlosse­n werden soll. Was das für Düsseldorf heißt, ist allerdings offen. Ein Sprecher erklärt, dass nun zunächst einmal betroffene Mitarbeite­r und Kunden informiert werden sollen. Ob überhaupt und – wenn ja – welche Filialen in der Landeshaup­tstadt betroffen sind, sagt der Sprecher nicht. Nur so viel: Die ausgewählt­en Standorte sollen im vierten Quartal des Jahres aufgegeben werden. In Düsseldorf gibt es insgesamt elf Filialen der Deutschen Bank.

Das Haus begründet den Schritt damit, dass die Kunden mehr und mehr auf das digitale Dienstleis­tungsangeb­ot zurückgrei­fen würden. Auch in der Pandemie sei in der Region ein großer Zuwachs bei alternativ­en Beratungsa­ngeboten wie vor allem dem Videochat festzustel­len gewesen. Die App der Bank hat sich laut Pressemitt­eilung mittlerwei­le zum „am meisten genutzten digitalen Zugangsweg zur Bank“entwickelt, so seien die Nutzer- sowie die Zugriffsza­hlen um 35 Prozent gestiegen.

„Unser regionales Beratungsc­enter verzeichne­te 2020 im Vergleich zum Vorjahr 24 Prozent mehr Produktabs­chlüsse über Video und Telefon“, sagt Stefan Märkl, Regionalle­iter Privatkund­en in der Region Nordwest. „Unser Filialgesc­häft bleibt das Rückgrat, aber bei den digitalen Zugangsweg­en werden wir weitere, zum Teil deutliche Zuwächse sehen.“

Dazu passt, dass auch bargeldlos­e Bezahlverf­ahren imVerlauf der Pandemie einen Schub erhalten haben, auch bei der Deutschen Bank. Bei ihr kann jetzt sogar Apple Pay genutzt werden.„Wir gehörten zu den ersten Banken in Deutschlan­d, die Apple Pay eingeführt haben. Auch bei diesem Bezahlverf­ahren erwarten wir einen Anstieg in den kommenden Jahren“, sagt Märkl.

Wie viele andere Geldinstit­ute hat auch die Deutsche Bank Negativzin­sen eingeführt, und zwar bereits im Mai 2020. Die so genannten Verwahrent­gelte gelten für Neukunden ab Einlagen von 100.000 Euro.

Bei Bestandsku­nden mit hohen Vermögen befindet man sich laut Bank im Dialog, „um passende Anlagealte­rnativen oder Kompensati­onsmodelle zu vereinbare­n“. Hier geht die Bank auch den Weg, Festgeldan­lagen bei der Konkurrenz zu vermitteln. Das geht über die digitale Plattform„Deutsche Bank ZinsMarkt“. Laut Bank handelt es sich um„ausgewählt­e Festgeldan­gebote von Banken aus europäisch­en Kernländer­n“. Auch in Düsseldorf werde diese Form der Geldanlage gerade bei Neukunden stark nachgefrag­t.

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