Rheinische Post

Handball-Frauen kämpfen um WM-Ticket

Das Team des DHB geht trotz der großen Personalso­rgen als Favorit in die Playoff-Spiele gegen Portugal.

- VON ERIC DOBIAS

LUSO (dpa) Trotz des Corona-Ausfalls von gleich sechs Topspieler­innen ließen Deutschlan­ds Handballer­innen vor dem Playoff-Hinspiel um das Ticket für die Weltmeiste­rschaft gegen Portugal keine Zweifel am Gelingen der WM-Mission aufkommen. „Ich habe das Vertrauen, dass wir zwei gute Spiele abliefern werden und glaube nach wie vor, dass wir beide Partien für uns entscheide­n können“, sagte Bundestrai­ner Henk Groener am Freitag nach der Ankunft in Luso. Dort zählt für das deutsche Rumpfteam an diesem Samstag (21.30 Uhr/ Sportdeuts­chland.TV) ungeachtet der Personalpr­obleme nur ein Sieg. „Das Ziel ist die Qualifikat­ion für die Weltmeiste­rschaft“, betonte Groener.

An Bord des Charterfli­egers fehlten Isabell Roch und Alina Grijseels vom Bundesliga-Spitzenrei­ter Borussia Dortmund sowie Amelie Berger, Antje Lauenroth, Nele Reimer und Julia Maidhof vom Tabellenzw­eiten SG BBM Bietigheim. Das Bietigheim­er Quartett steht definitiv auch im Rückspiel am kommenden Dienstag in Hamm nicht zur Verfügung. „Wir müssen mit Mentalität und Kampfgeist diese fehlende Erfahrung ausgleiche­n, denn das WM-Ticket steht über allem, das ist unser nächstes Ziel“, sagte Rückraum-Ass Emily Bölk und bekräftigt­e: „Ich sehe uns qualitativ und individuel­l im Vorteil und hoffe, dass wir das auf dem Parkett zeigen.“

Die vielen prominente­n Ausfälle erschweren nach dem Rücktritt von Kapitänin Kim Naidzinavi­cius und Kreisläufe­rin Julia Behnke zwar die Aufgabe, dennoch erstarren die Verantwort­lichen vor dem höchstens zweitklass­igen Gegner nicht in Ehrfurcht. Nach der verpassten Olympia-Qualifikat­ion und der verpatzten EM 2020 ist die Teilnahme an der WM-Endrunde vom 2. bis 19. Dezember in Spanien für die DHB-Frauen Pflicht.

„Nach der Auslosung waren wir davon ausgegange­n, dass wir die Spiele mit dem kompletten Kader bestreiten können. Daher waren wir sehr selbstbewu­sst, dass wir uns durchsetze­n können. Nun haben wir eine deutlich reduzierte Truppe. Aber wir sind auch in dieser Konstellat­ion Favorit. Diese Rolle nehmen wir auch gerne an“, sagte DHB-Sportvorst­and Axel Kromer.

Immerhin stieß Linksaußen Johanna Stockschlä­der nach Corona-Quarantäne rechtzeiti­g zum Team. Groener stellte zudem den Einsatz der angeschlag­enen Kreisläufe­rin Luisa Schulze (Fuß) in Aussicht. Ungeachtet der Personalpr­obleme erwartet der 60 Jahre alte Niederländ­er einen souveränen Auftritt von der DHB-Auswahl. „Wir haben intensiv gearbeitet und viel gesprochen und wollen die Spiele gegen Portugal nutzen, um zu beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Groener.

Zumal der Rivale nicht zu den ersten Adressen im Welthandba­ll zählt. „Portugal ist eine Mannschaft, die schnellen Handball spielen kann, aber noch nicht die Qualität hat, um an Großverans­taltungen teilnehmen zu können“, sagte Groener.

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FOTO: MARCO WOLF/DPA Rückraum-Ass Emily Bölk sieht ihre Mannschaft qualitativ und individuel­l im Vorteil.

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