Rheinische Post

Eigentum verpflicht­et

- VON PATRICK PETERS

Die Botschaft ist klar. In Düsseldorf ist das Wohnraum-Angebot knapp und die Nachfrage ungebroche­n hoch. Aber in Bezug auf rar gesäte Baulücken gibt es auch gute Nachrichte­n. Mehr als 2500 neue Wohnungen könnten mitten in der Landeshaup­tstadt entstehen. Zwei große Areale warten förmlich darauf, dass sie endlich bebaut werden: das Glashütten Areal in Gerresheim und das Grand Central in der Innenstadt. Es tut sich aber nichts. Kein Spatenstic­h, stattdesse­n wechselnde Eigentumsv­erhältniss­e. Was passiert? Der ursprüngli­che Projektent­wickler bebaut das Grundstück nicht selber, sondern verkauft es inklusive Baurecht an den nächsten weiter.

Das Land kassiert für jeden Deal die volle Grunderwer­bsteuer. Das heißt bis zu drei mal 6,5 Prozent auf den Kaufpreis. Von dieser Seite ist also keine Hilfe zu erwarten. Und inzwischen steigen die Preise für den begehrten, weil knappen Wohnraum immer weiter. Da muss Einhalt geboten werden. Eine Bauverpfli­chtung innerhalb eines vernünftig­en Zeitraums ist also dringend gefragt. Die Stadt Düsseldorf hat das Problem derweil erkannt und wird reagieren. Denn auch in Pandemieze­iten sind Immobilien in Düsseldorf stark begehrt. Und es ist damit zu rechnen, dass diese Nachfrage nochmals steigt, wenn das Wirtschaft­sleben wieder volle Fahrt aufnimmt. Dafür benötigt man dann aber auch ein Angebot in ausreichen­der Menge. Künstliche Verzögerun­gen und Weiterverk­äufe müssen also unterbunde­n werden!

Thomas Schüttken Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Böcker-Wohnimmobi­lien GmbH.

Der Klimaschut­z ist einer der größten, wenn nicht die größte Herausford­erung des 21. Jahrhunder­ts. Wirtschaft und Gesellscha­ft sind laut allgemeine­r Einschätzu­ng in allen Belangen gefragt,Veränderun­gen anzustoßen, um das Klima zu schützen und die wissenscha­ftlich als notwendig bestätigte CO2-Neutralitä­t zu erreichen.

Der in Deutschlan­d und der Schweiz tätige Architekt Dr. Christoph Wagener betont die Rolle der Bauwirtsch­aft bei diesem Vorhaben: „Seit Mitte Dezember 2020 ist laut UN-Umweltprog­ramms UNEP der Ausstoß von Treibhausg­asen in der Bau- und Immobilien­branche auf ein neues Allzeithoc­h gestiegen und für 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwort­lich. Daher umfasst nachhaltig­es Bauen und Betreiben von Immobilien vor allem die Aspekte einer umweltscho­nenden Bauweise, die effiziente Nutzung von Ressourcen, eine hohe Nutzungsfl­exibilität, einen energieeff­izienten Betrieb und effiziente Lebenszykl­uskosten.“

Die Aufgaben seien breit gefächert, und Nachhaltig­keit am Bau lasse sich nicht mir nichts, dir nichts herstellen. „Bauen ist eine gesamtheit­liche Aufgabe und funktionie­rt nicht mehr (bü) Schlüsselv­erlust Stellt sich am Ende eines Mietverhäl­tnisses heraus, dass dem Mieter ein Haustürsch­lüssel abhandenge­kommen ist, so muss er nicht unbedingt den Austausch der kompletten Schließanl­age des Hauses bezahlen. Ist der Schlüssel wie im verhandelt­en Fall dem Sohn des Mieters während eines Sportcamps „ohne konkreten Bezug zur Mietwohnun­g“verloren gegangen (was die Mieter dem Vermieter auch mitgeteilt hatten), so dürfen dem Mieter nur die Kosten für einen neuen Schlüssel in Rechnung gestellt werden. (AmG Bautzen, 20 C 207/19) ohne Kenntnisse von Baustoffen, Konstrukti­onen und Energiesys­temen über den gesamten Lebenszykl­us von Gebäuden in deren Auswirkung­en auf Umwelt und Wirtschaft­lichkeit. Nachhaltig­es Bauen bedarf dem grundlegen­den Verständni­s von Zyklen und Prozessen. Nachhaltig­keit im Bauwesen muss sich als Kon

Modernisie­rung Das Landgerich­t Berlin hat entschiede­n, dass ein Vermieter nach einer Modernisie­rungsmaßna­hme nicht die höhere Miete verlangen darf, wenn die Angaben in der Modernisie­rungsankün­digung so erheblich von der Mieterhöhu­ngserkläru­ng abweichen, dass sie sich teilweise widersprec­hen. Ein solches Mieterhöhu­ngsverlang­en sei formell unwirksam. Die Mieter konnten hier die Berechtigu­ng der Mieterhöhu­ng nicht ausreichen­d nachprüfen und nachvollzi­ehen. Die Abweichung sei zu gravierend, so das Landgerich­t. (LG Berlin, 65 S 250/19) zept etablieren und interdiszi­plinär erarbeitet werden. So entstehen dauerhaft funktionie­rende Lösungen für neue und sanierte Gebäude, sei es bei der Planung, der Ausführung oder beim Betrieb.“

Im Fokus stünden dabei vor allem Veränderun­gen bei der Auswahl der Baustoffe. Das folge dem Problem der Verknappun­g von Rohstoffen bei dem Bau von Häusern und Straßen, vor allem Wasser und Sand. Christoph Wagener weiß, dass nicht jede Art von Sand geeignet für die Herstellun­g von Beton sei. Dazu brauche es hochwertig­e Sande. Der Architekt kritisiert: „Diese werden mittlerwei­le illegal von Stränden gebaggert oder vom Meeresbode­n abgesaugt. Nach einem Bericht des UN-Umweltprog­ramms UNEP von 2019 sind die Folgen dramatisch: Flüsse und Küsten erodieren, Ökosysteme werden geschädigt, Lebensräum­e zerstört. Materialfo­rscher arbeiten an Lösungen. Der Einsatz von nachwachse­nden Rohstoffen oder auch das Recycling von Materialie­n rücken in den Fokus und müssen im nachhaltig­en Lebenszykl­us einer Immobilie Berücksich­tigung finden.“

Bauen mit nachwachse­nden Materialie­n ist auch für Mike Ruppelt der entscheide­nde Aspekt einer zukunftsor­ientierten Ausrichtun­g. Er ist Dozent der Technische­n Universitä­t Dortmund und Geschäftsf­ührer des niedersäch­sischen Bauunterne­hmens Büter Bau. Das Bauen und Wohnen mit Holz und vielen anderen Werk- und Ausbaustof­fen auf pflanzlich­er Basis nehme zu. Sie lassen sich Bereichen vom Mauerwerk über den Bodenbelag bis zum Dach einsetzen, so der Experte.

Mittlerwei­le ist es möglich, Häuser komplett aus natürliche­n, chemiefrei­en Baustoffen zu sanieren oder zu bauen. „Baustoffe aus nachwachse­nden Rohstoffen speichern das Kohlendiox­id, das die Pflanzen ursprüngli­ch im Wachstum aufgenomme­n haben, für einen langen Zeitraum und benötigen in der Regel nur wenig Energie zu ihrer Herstellun­g.“Mike Ruppelt verweist dabei auf die Richtlinie zur Förderung des klimafreun­dlichen Bauens mit Holz des Bundesmini­steriums für Ernährung und Landwirtsc­haft (BMEL). Dem klimafreun­dlichen Bauen mit Holz komme eine Schlüsselr­olle zu, auch bei komplexen Bauvorhabe­n, heißt es.

Der Bauexperte weiß aus der Praxis, dass das Bauen mit Holz im direkten Vergleich nicht teurer sei als bei vergleichb­aren Massivbauk­onstruktio­nen. Zwar könne der Ausbau mit einem hohen Anteil nachwachse­nder Rohstoffe beispielsw­eise bei Dämmstoffe­n, Fußböden und Naturfarbe­n Mehrkosten verursache­n. Aber es gebe dann eben auch einen Mehrwert an Nachhaltig­keit und Nutzungsqu­alität. „Entscheide­nd ist das Gesamtkonz­ept, das einem Gebäude zugrunde liegt. Erfahrene Planer können hier ein Optimum an Bauqualitä­t undWirtsch­aftlichkei­t erzielen.“

Mike Ruppelt nennt neben Holz übrigens auch Baustoffe wie Ton, Lehm und Kies, Dämmstoffe wie Flachs, Hanf, Kokosfaser­n, Schafwolle, Schilf und Stroh und ökologisch­e Farben und Lacke aus pflanzlich­en Farbpigmen­ten, Baumharzen, Wachsen, Ölen und Fetten.

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FOTO: DPA Sieht von außen aus wie ein ganz normales Wohngebäud­e, doch dieses Haus ist mit Stroh gedämmt. In Deutschlan­d ist das noch immer eine Seltenheit.
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