Rheinische Post

Köln schöpft neue Hoffnung

Den abstiegsge­fährdeten Domstädter­n von Trainer Friedhelm Funkel gelingt gegen den Tabellenzw­eiten der Bundesliga, RB Leipzig, ein überrasche­nder 2:1-Sieg. Jonas Hector trifft doppelt.

- VON HOLGER SCHMIDT

KÖLN (dpa) Dank Jonas Hector hat Friedhelm Funkel bei seinem Heim-Comeback als Trainer des 1. FC Köln einen völlig überrasche­nden und möglicherw­eise überlebens­wichtigen Sieg gefeiert – und nebenbei wohl auch die letzten Zweifel am nächsten Meistertit­el des FC Bayern München ausgeräumt. Der 67-Jährige gewann mit dem Tabellen-Vorletzten gegen den Zweiten der Fußball-Bundesliga, RB Leipzig, mit 2:1 (0:0) und zog vier Spiele vor dem Saisonende nach Punkten mit Hertha BSC auf dem Relegation­splatz gleich. Allerdings haben die derzeit in Quarantäne befindlich­en Berliner zwei Spiele weniger absolviert.

Für den FC war der Sieg durch die Tore von Kapitän und Ex-Nationalsp­ieler Jonas Hector (46./60.) der erste nach neun Spielen und erst der zweite Heimerfolg in dieser Saison. Das Restprogra­mm mit den Gegnern Augsburg, Freiburg, Hertha und Schalke erscheint zudem machbar.

Die Leipziger, für die Amadou Haidara zwischenze­itlich ausglich (59.), hatten schon vor dem Abendspiel des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen sieben Punkte Rückstand auf die Münchner. Im Falle eines Bayern-Sieges am Abend könnte die Entscheidu­ng schon am nächsten Wochenende fallen.

Funkel, der den FC zuletzt am 18. Oktober 2003 bei einem 1:0-Sieg gegen Freiburg mit Kollege Volker Finke betreut hatte, stellte in der Offensive dreimal um. Wer beim FC vorne spielte, war zunächst aber völlig egal, denn gefordert war nur die Defensive. Die von Julian Nagelsmann gegenüber dem 0:0 am Freitag gegen Hoffenheim gleich auf fünf Positionen veränderte­n Gäste überfielen den FC regelrecht

und ließen dem Abstiegska­ndidaten kaum Luft zum Atmen. Nach sieben Minuten waren schon 5:0 Torschüsse für die Gäste notiert. Das erhoffte frühe Tor wollte aber für die engagierte­n Sachsen nicht gelingen.

Nach etwa zehn Minuten berappelte sich der zunächst komplett überrumpel­te FC und agierte nun geordneter. Dennoch war Leipzig dominant und betrieb wahren Chancenwuc­her. 13:3 Torschüsse wies die Statistik zur Pause aus, aber keinen Treffer. Die besten Gelegenhei­ten vergaben Haidara (3.) und Nordi Mukiele, die freistehen­d verzogen (36.), und Alexander Sörloth, dessen Kopfball Timo Horn parierte (41.).

Und nach der Pause bekam RB dann prompt die Quittung. 56 Sekunden waren gespielt, als Hector eine Flanke von Jannes Horn zur Führung einköpfte. Selbst Funkel schien so überrascht, dass er kaum jubelte. Nagelsmann zog sich zornig auf die Bank zurück. Leipzig wurde nun energische­r. Doch nach dem Ausgleich von Haidara kippte das Spiel nicht. Im Gegenteil, die Kölner schlugen erneut durch Hector fast umgehend zurück.

 ?? FOTO: LUKAS SCHULZE/ DPA ?? Das erste Tor des Tages in Köln: Kapitän Jonas Hector (r.) trifft zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Leipzigs Torwart Peter Gulacsi.
FOTO: LUKAS SCHULZE/ DPA Das erste Tor des Tages in Köln: Kapitän Jonas Hector (r.) trifft zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Leipzigs Torwart Peter Gulacsi.

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