Nicht das Vertrauen verspielen
tatsächlich mitgeteilt, nicht mit Corona infiziert zu sein. Die Mitarbeiter erklärten ihm, dass die Warte-/ Terminnummer scheinbar systemseitig doppelt vergeben worden sei und sie diesen Fall bereits mehrmals an diesem Tag gehabt hätten.
Witte lobt „das großzügige und kostenlose Testangebot in Düsseldorf“. Da die Test-Bescheinigung aber auch als „Eintrittskarte“wie noch am Samstag für Handel und Museen oder den Verwandtenbesuch dienen solle, sollten die Testungen auch zuverlässig und sorgfältig organisiert und durchgeführt werden, findet er. In diesem Zusammenhang kritisiert der Düsseldorfer, dass er auch bei Tests im Dome nicht mehr nach seinem Personalausweis gefragt worden sei.
D.Live räumt den Fehler ein und hat sich bei Witte entschuldigt. Am ersten Betriebstag des Testzentrums an der Oststraße habe ein Mitarbeiter eine Terminnummer versehentlich doppelt verwendet. Das Personal aller Teststationen (mobil und stationär) sei angewiesen, mit erhöhter Aufmerksamkeit die Übertragung von Daten zu prüfen. Zudem werde ab sofort bei jeder zu testenden Person die Identifikation (etwa Lichtbildausweis) kontrolliert.
Nach Angaben der Stadt gibt es aktuell 310 Testzentren in Düsseldorf. Bislang laufe der Betrieb gut, für alle Zentren lagen dem Gesundheitsamt bis Freitag lediglich sieben Beschwerden vor, die aber eher banal gewesen seien, etwa sei es um zu langeWarteschlangen gegangen. Kontrollen der Testzentren gebe es bislang nicht. Sollten die Anforderungen der Corona-Teststrukturverordnung nicht eingehalten werden, könne die Beauftragung der Betreiber jedoch widerrufen werden.
Eine Zertifizierung ist laut Stadtverwaltung nicht vorgesehen. Das Gesundheitsamt beauftrage die Teststellen und teile ihnen eine Teststellennummer zu, wenn diese nach Auffassung des Amts die Einhaltung der Mindeststandards und damit eine ordnungsgemäße Durchführung der Testungen gewährleisten könnten. nicole.lange@rheinische-post.de ie bekanntgewordenen Vorfälle in zwei Düsseldorfer Schnelltestzentren sind ärgerlich, aber auf den ersten Blick für sich genommen keine Katastrophe. Schließlich ist die Rede von einzelnen Vorfällen, bei denen etwas nicht gut gelaufen ist – nicht aber von riesigen Fallzahlen. Und doch lassen diese Vorfälle einen mit einem Unwohlsein zurück, das weit über die konkreten Situationen hinausgeht.
Denn seit Wochen predigen viele, die das Pandemiegeschehen beobachten, das Zusammenspiel zweier großer Bereiche: Impfen und Testen! Das sind die beiden wichtigen Dinge, die uns eine neue Normalität bringen und wieder Freiheiten ermöglichen sollen. Umso mehr möchten die Bürger sich darauf verlassen können, dass ein Schnelltest sauber durchgeführt ist und auch ein verlässliches Ergebnis (im Rahmen des Möglichen) bringt. Und dass andere Getestete, denen sie begegnen, ebenfalls ein verlässliches Ergebnis vorzuweisen haben. Umso wichtiger ist es also, dass das Vertrauen in die Teststationen bleibt und weiterhin möglichst viele Düsseldorfer sich regelmäßig testen lassen.
Den Betreibern sollte jetzt auf jeden Fall die Gelegenheit gegeben werden, nachzubessern und ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Zumal viele im ganzen Stadtgebiet ihre Arbeit gut und verlässlich machen. Gleichzeitig ist im Zweifel aber auch das Gesundheitsamt gefragt, genau hinzusehen, wer eine Beauftragung für die Tests erhält und ob dort die Anforderungen auch tatsächlich erfüllt werden. Nicht nur, weil für die Tests viel Geld fließt. Sondern auch, um nicht das Vertrauen der Düsseldorfer zu verlieren.
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