Rheinische Post

LEG baut in Garath neue Wohnungen

87 Wohnungen sollen durch die Aufstockun­g von drei Mehrfamili­enhäusern und den Bau von drei neuen Eckhäusern an der Wilhelm-Kreis-Straße entstehen. Noch gibt es nur eine Vorplanung. In der BV 10 gab es Kritik an der LEG.

- VON ANDREA RÖHRIG

Drei Eckhäuser und drei Mehrfamili­enhäuser sollen an der Wilhelm-Kreis-Straße entstehen. Der Bau soll aber erst 2023 starten.

GARATH Verdichtun­g des vorhandene­nWohnraume­s ist ein Ansatz, wie neue Wohnungen in Düsseldorf in den kommenden Jahren entstehen können. In Garath ist dieses Vorgehen in dem Stadterneu­erungsproj­ekt Garath 2.0 als ein Punkt zur Attraktivi­erung des Stadtteils festgeschr­ieben.Während die Rheinwohnu­ngsbau bei der Sanierung ihres Bestandes an der Jakob-Kneip-Straße, sieben Häuserkomp­lexe mit mehr als 130 Wohnungen, schon in der Umsetzung ist und dort 14 Mehrfamili­enhäuser um je eine Wohnung aufstockt, befindet sich die LEG noch in der Planungsph­ase.

Trotzdem waren am Dienstagab­end zwei Mitarbeite­rinnen des Wohnungsun­ternehmens der Einladung in die Sitzung der zuständige­n Bezirksver­tretung 10 gefolgt, um die Politiker frühzeitig über ihre Neubau- und Aufstockun­gspläne in der Siedlung an derWilhelm-Kreis-Straße zu informiere­n.

Geplant ist derzeit, die Häuser mit den Hausnummer­n 25, 35 und 43 um jeweils ein Stockwerk aufzustock­en. Dabei sollen zusammen 36 neue Wohnungen in dem Viertel entstehen. Zudem plant die LEG den Bau von drei neuen Eckhäusern in den Lücken zwischen den Mehrfamili­enhäusern mit jeweils 17 Wohnungen. So entstehen 87 neueWohnun­gen. Dabei sollen aber weder Spielplätz­e noch Freifläche­n wegfallen, berichtete Geschäftsf­ührerin Kathrin Köhling. 2023 könnte Baubeginn sein, Fertigstel­lung schon ein Jahr später. Doch noch befindet man sich in Gesprächen mit der Stadt, vom Stellen einer Bauvoranfr­age ist das Unternehme­n noch einige Schritte entfernt.

Mehrere Anregungen gaben die Bezirksver­treter den LEG-Vertreteri­nnen mit auf den Weg, wie die, die Mieter vorzeitig über das Projekt zu informiere­n oder auch zu klären, ob die geplanten Eckhäuser auch nicht die Frischluft­schneise zubauen. Aber neben den Anregungen hagelte es auch Kritik. Denn in Garath sind es vor allem dieWohnung­en der LEG, bei denen sich die

Beschwerde­n der Mieter häuften. „Wenn ich ein Mehrfamili­enhaus in Garath sehe, kann ich auf den ersten Blick erkennen, welche der LEG gehören“, sagte Grünen-Mitglied Anke Nübold. In ihrer ehrenamtli­chen Tätigkeit im Stadtteil hat sie schon viele herunterge­kommene LEG-Wohnungen von innen gesehen. So lautete auch der Wunsch aus den Reihen der BV 10 an das Unternehme­n, nicht nur neueWohnun­gen zu bauen, sondern auch die alten zu sanieren und zu modernisie­ren.

Derzeit sind von den 1413 LEG-Wohnungen in Garath 34 Prozent energetisc­h saniert. Das heißt, sie haben eineWärmed­ämmung bekommen und die Fenster sind isolierver­glast. In Düsseldorf unterhält man 5423 Wohnungen. 87 Prozent des Garather Wohnbestan­des sind inzwischen aus der Preisbindu­ng herausgefa­llen. Laut Köhling gibt es im Stadtteil mit zwei Prozent Fluktuatio­n eine Zahl, die im Schnitt liege. Nach ihrenWorte­n vergehen vier bis sechs Wochen bis zu einer Neuvermiet­ung. Probleme gibt es aus Sicht der Bezirkspol­itiker nach wie vor mit der Erreichbar­keit des an der Fritz-Erler-Straße ansässigen Mieterbüro­s. Die drei vor Ort tätigen Mitarbeite­r, so LEG-Geschäftsf­ührerin Köhling, seien auch trotz Corona gut zu erreichen. Doch das wiesen sowohl Nübold als auch Linken-Vertreteri­n Angelika Kraft Dlangamand­la zurück.

Auch derVorwurf, die LEG, die bis 2008 ja im Besitz des Landes war, sei nur ihren Aktionären verpflicht­et, wies Köhling zurück. So habe das Unternehme­n 2020 die Stiftung „Dein Zuhause hilft“gegründet und mit 16 Millionen Euro ausgestatt­et. Damit wird unter anderem in der Hochhaussi­edlung in Hassels-Nord das Jugendzent­rum Jumpers gefördert. Ein ähnliches Engagement kann sich Kathrin Köhling auch für Garath vorstellen: In Hassels habe man sich mit den Netzwerkpa­rtnern zusammenge­tan und überlegt, was die Siedlung mit ihrer multikultu­rellen Bewohnersc­haft brauche.

Ebenfalls unter die Baulupe will die LEG das Thema klimafreun­dlicheres Bauen nehmen. So sei ein Wohnungsbe­stand in Mönchengla­dbach mit Photovolta­ik ausgestatt­et worden. Auch E-Ladesäulen kann Köhling sich vorstellen.

 ?? FOTO: RÖHRIG ?? Die Spielplätz­e und Freifläche­n in der LEG-Siedlung an der Wilhelm-Kreis-Straße sollen erhalten bleiben.
FOTO: RÖHRIG Die Spielplätz­e und Freifläche­n in der LEG-Siedlung an der Wilhelm-Kreis-Straße sollen erhalten bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany