Rheinische Post

Tuchel hadert nach Chelseas Remis in Madrid

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LONDON (dpa) Chelsea-Trainer Thomas Tuchel wollte die zweite vergebene Großchance seines Stürmers Timo Werner innerhalb weniger Tage schnell abhaken.„Das Gute am Sport ist, dass es morgen niemanden mehr interessie­rt“, sagte Tuchel nach dem Hinspiel des Champions-League-Halbfinals bei Real Madrid am Dienstag. Dabei zeigte der 47-Jährige ein etwas gequältes Lächeln. Es blieb das Gefühl, dass für seine Blues in Madrid mehr drin gewesen wäre als dieses durchaus respektabl­e 1:1 – wenn Werner seine frühe Torchance genutzt hätte.

„Er ist traurig, wütend und enttäuscht“, sagte sein Coach. „Aber es hilft nichts zu jammern oder hinterherz­utrauern. Es gibt Millionen von Menschen, die schlimmere Dinge ertragen müssen als verpasste Chancen.“Ob den Londonern das verschenkt­e Tor fehlt, wird sich kommende Woche im Rückspiel an der Stamford Bridge zeigen.

Noch bevor Christian Pulisic am Dienstag nach einer Viertelstu­nde im Estadio Alfredo Di Stéfano zur Führung für die furios aufspielen­den Blues traf, scheiterte Werner frei im Strafraum am Real-Torwart und ehemaligen Chelsea-Keeper Thibaut Courtois. Ähnlich war es dem deutschen Nationalsp­ieler am Samstag in der Premier League ergangen. „Er hat eine Großchance gegen West Ham vergeben und hier wieder eine Großchance verpasst“, klagte Tuchel, „das ist nicht hilfreich.“

Britische Medien gingen hart mit Werner ins Gericht. „Wenn du 47,5 Millionen Pfund für einen Stürmer bezahlst, kannst du erwarten, dass er sich in einer Eins-zu-Eins-Situation aus kürzester Distanz nicht von deinem Ex-Torhüter einschücht­ern lässt“, ätzte der „Telegraph“. Der „Mirror“befand: „Es war der Versuch eines Stürmers, der sein Selbstvert­rauen vor dem Tor verloren hat.“

Zwar hatte Werner bei West Ham den Treffer zum 1:0-Sieg erzielt, sein sechster in der Premier League, insgesamt gelang dem Ex-Leipziger bisher jedoch viel zu wenig in seiner ersten Chelsea-Saison.

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FOTO: AP Glücklos: Timo Werner im Duell mit Madrids Eder Militao.

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