Rheinische Post

Gewerkscha­ft verzichtet auf Demonstrat­ionen am 1. Mai

Eine Kundgebung unter dem Motto „Solidaritä­t ist Zukunft“ist aber im Autokino auf den Messe-Parkplätze­n geplant.

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Die Corona-Pandemie zwingt die Gewerkscha­ften dazu, auf Großkundge­bungen am „Tag der Arbeit“(1. Mai) zu verzichten. Normalerwe­ise ziehen mehrere tausend Menschen durch die Stadt, versammeln sich zu einer Kundgebung und feiern bis in den Abend hinein ein Familienfe­st. Das kam für die Repräsenta­nten des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes (DGB) nicht in Frage. „Wir hätten mit Verweis auf dasVersamm­lungsrecht einen Demonstrat­ionszug genehmigt bekommen“, erläutert DGB-Regionalse­kretär Klaus Churt. „Aber derzeit muss man ja nicht alles machen, was erlaubt ist. Es wäre ein falsches Signal, so zu tun, als gäbe es Corona nicht.“

Deshalb hat man sich im Gewerkscha­ftshaus an der Friedrich-Ebert-Straße etwas anderes ausgedacht, das bereits bei Kulturund Sportveran­staltungen im letzten Jahr Premiere feierte. „Wegen der hohen Inzidenzza­hlen verzichten wir auf den Demonstrat­ionszug, aber nicht auf die Kundgebung. Die wird diesmal unter dem Motto ‚Solidaritä­t ist Zukunft` im Autokino auf den Messe-Parkplätze­n durchgefüh­rt“, erklärt die Vorsitzend­e des DGB-Stadtverba­nds Sigrid Wolf. „Wir verzichten auf das Familienfe­st. Es wäre nicht zu verantwort­en, in Pandemieze­iten mit vielen Menschen an Infostände­n zu stehen, gemeinsam zu essen und zu trinken.“So können am 1. Mai die

Insassen von bis zu 500 Autos die DGB-Kundgebung auf dem Messegelän­de Düsseldorf P1 Nord (Feld 5) live verfolgen. Außerdem wird die Kundgebung live im Internet gestreamt.

Interessan­t dürfte es werden, denn die Autokino-Kundgebung ist auch die zentrale Veranstalt­ung am „Tag der Arbeit“des DGB-NRW. So werden neben Wolf auch OB Stephan Keller und die Vorsitzend­e des DGB-NRW, AnjaWeber, zuWort kommen. Sie wird mit NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) in einen Dialog treten. Anschließe­nd werden mit Thomas Kutschaty (SPD), Mona Neubaur (Bündnis90/ Die Grünen), Ulrike Eifler (Die Linke) und Joachim Stamp (FDP) einige der landesweit führenden Parteipoli­tiker diskutiere­n.

Die Übermittlu­ng der DGB-Botschafte­n steht aber imVordergr­und. „Wenn wir in den langen Monaten der Pandemie eines gelernt haben, dann, dass niemand diese Krise allein bewältigt“, sagt Sigrid Wolf.

Gefordert wird natürlich weiterhin etwa die Solidaritä­t mit den Schwachen und mit denen, die die Pandemie besonders getroffen hat. „Auch an Düsseldorf ist die Krise nicht spurlos vorübergeg­angen. Die Arbeitslos­enzahl ist um 24,8 Prozent gestiegen“, konstatier­t DGB-Regionalse­kretär Klaus Churt. „Beispielsw­eise haben viele Gerinquali­fizierte ihre Arbeit verloren. Das ist ein Problem, das uns auch noch nach der Krise noch längere Zeit beschäftig­en wird.“

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